Die Fusion hat einen Kopf
2. August 2017. Dirk Löschner, Chef des Theaters Vorpommern, soll der Intendant des fusionierten Staatstheaters Nordost werden. Das schreibt die Ostseezeitung, Löschner habe es auf Nachfrage bestätigt, die Verträge seien aber noch nicht unterzeichnet.
Zum 1. August 2018 sollen das Theater Vorpommern, mit Standorten in Putbus, Greifswald und Stralsund, und die Theater- und Orchestergesellschaft Neubrandenburg / Neustrelitz zusammengeführt werden – im April dieses Jahres gab es jedoch nach Berichten der Medien im Norden noch Auseinandersetzungen um die jährlichen Zuschüsse, die von den jeweiligen Kommunen an das Theaterkombinat gezahlt werden sollen, sowie Widerstand in Neustrelitz gegen die Aufgabe eines eigenständigen Theaters.
(Ostseezeitung / sd)
Nun - alle die Verantwortlichen, die 2014 einen Rauswurf blockierten, sollten Kommentare und Wutbekundungen tunlichst unterlassen, liefen sie doch sonst Gefahr, mit dem Finger auch auf sich zu zeigen.
Mit dieser Entscheidung ist wieder einmal mehr bewiesen, dass die Besetzung eines solchen Postens nicht zwingend etwas mit Sachverstand zu tun haben muss - schade, wirklich schade!
Glückwunsch an den Aufsichtsrat zu dieser im wahrsten Sinne bemerkenswerten Personalentscheidung.
Nach den letzten ach so guten Jahren wird nun also auf Staatstheaterebene jemand zum Intendanten, der in den letzten Spielzeiten einem Inszenierungsverbot unterlag und gegen den das eigene Ensemble 2014 einen offenen Brief verfasste, in dem sein Führungsstil und seine Beratungsresistenz kritisiert wurden.
Was gibt es da Logischeres, als diesen Intendanten nun mit der Verantwortung für ein zwangsfusioniertes Staatstheater zu belohnen?
Herrlich, wie Besetzungspolitik funktioniert (oder eher: politische Besetzungen? Was weiß man schon...)