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Theater Wiesbaden: Träger wollen Arbeitsklima verbessern
15. Oktober 2022. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Landes Hessen und der Stadt Wiesbaden legen die beiden Träger des dortigen Staatstheaters Maßnahmen vor, um "Abläufe und Arbeitsklima" am Haus zu verbessern.
Dafür haben sich die Akteure auf einen Maßnahmenkatalog geeinigt. Dieser wurde laut Pressemitteilung "in enger Abstimmung zwischen den Trägern erarbeitet aufgrund von Rückmeldungen aus dem Theater sowie von Ergebnissen von Gesprächen, die im Rahmen des extern erstellten Gutachtens mit Beschäftigten geführt wurden". Die Staatssekretärin Ayse Asar und der Kulturdezernent Axel Imholz haben in der vergangenen Woche die geplanten Maßnahmen in getrennten Runden sowohl mit der Bühnenleitung als auch mit der Personalvertretung sowie der zweiten Führungsebene des Staatstheaters Wiesbaden besprochen, heißt es weiter.
Den Hintergrund für diese Arbeit bildet vorrangig ein bereits länger schwelender Konflikt zwischen Intendant Uwe Eric Laufenberg und dem Geschäftsführenden Direktor Holger von Berg (das VAN-Magazin veröffentlichte im August dieses Jahres eine Recherche dazu). Dieser spitze sich zuletzt nach Schilderungen des Orchesterdirektor Ilia Jossifov zu, der – so das VAN-Magazin – von Laufenberg in Abwesenheit von Bergs berufen worden sei und sich danach durch von Berg "systematisch gemobbt" sah.
Die wichtigsten vorgesehenen Maßnahmen umreißen die Träger wie folgt:
• Mediation zwischen Intendant und Geschäftsführendem Direktor
• Befragung aller Beschäftigter des Staatstheaters zur Arbeitssituation (digital und anonym), anschließend transparente Auswertung und ggf. Einleitung sich hieraus ergebender weiterer Maßnahmen
• Implementierung des wertebasierten Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins als Dienstvereinbarung.
• Erarbeitung einer Geschäftsordnung zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Bühnenleitung mit der zweiten Führungsebene.
Daneben werde es eine enge Begleitung der weiteren Entwicklung durch das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Landeshauptstadt Wiesbaden geben.
"Das Land Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden tragen eine gemeinsame Verantwortung für das Hessische Staatstheater Wiesbaden und damit auch für die dort Beschäftigten", lassen sich Ayse Asar und Axel Imholz dazu zitieren. Die Entwicklungen der letzten Wochen und Monate habe gezeigt, dass die Arbeitssituation und das Betriebsklima deutlich gestört sind und sich dies sowohl auf die Verfasstheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch auf die Betriebsabläufe negativ auswirke. "Aufgrund dessen ist es uns sehr wichtig, Prozesse anzustoßen und Maßnahmen durchzuführen, um diese Situation rasch und nachhaltig zu verbessern."
(Stadt Wiesbaden / VAN-Magazin / sdre)
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