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Belästigungsvorwürfe: Bühnen Bern entlassen Mitarbeiter

18. Oktober 2022. Die Bühnen Bern haben Konsequenzen aus Belästigungsvorwürfen gegen einen ihrer Mitarbeiter gezogen. 

Ende September war in der Schweizer Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit eine Recherche erschienen, in der dem Probenleiter der Ballettkompanie sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde. Nach der Veröffentlichung kündigten die Bühnen Bern eine Untersuchung an. In einer Stellungnahme heißt es nun: "Aufgrund der bisherigen Ergebnisse dieser Abklärungen hat die Leitung von Bühnen Bern bereits jetzt eine personalrechtliche Massnahme getroffen; ein Mitarbeiter des Balletts arbeitet heute nicht mehr bei uns."

Weiter heißt es in dem Statement: "Die Leitung von Bühnen Bern und von Bern Ballett arbeiten intensiv an der Aufarbeitung der Ereignisse. Wir befinden uns in einem intensiven Prozess der Klärung, bei welchem wir auch externe Unterstützung miteinbeziehen. Wir begreifen uns als lernende Institution und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Im Zentrum steht ein sicheres und gewaltfreies Arbeitsklima für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

In dem Zeit-Artikel, der die Maßnahmen motivierte, kommt eine Tänzerin zu Wort, die im Frühjahr 2021 in einem Brief an die Direktion der Kompanie Vorwürfe gegen ihren Vorgesetzten formuliert hatte. Diese reichten von verbalen Grenzverletzungen bis hin zu unerwünschten Berührungen. Das Ensemble hatte sich solidarisch mit der Kollegin erklärt und Aufklärung gefordert. Der Zeit zufolge, habe die Direktion daraufhin ein Beratungsunternehmen mit einer Untersuchung beauftragt und den Probenleiter vorerst freigestellt. Der folgende Bericht des externen Beraters entlastete diesen teilweise. Es sei ihm verbale Belästigung vorzuwerfen, den Verdacht der körperlichen Belästigung habe man jedoch nicht erhärten können. Der Beschuldigte kehrte daraufhin an die Kompanie zurück.

(Bühnen Bern / miwo)

 

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