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Christophe Slagmuylder verlässt Wiener Festwochen 2023

Festivalmacher Christophe Slagmuylder © Andreas Jakwerth / Wiener Festwochen

21. Oktober 2022. Christophe Slagmuylder verlässt die Intendanz der Wiener Festwochen ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags und übernimmt bereits 2023 das Kulturzentrum Bozar in Brüssel, meldet Der Standard (21.10.2022).

Der Wechsel aus der Festivalleitung in ein festes Mehrspartenhaus habe ihn gereizt, erklärt Slagmuylder seinen Schritt. Kritik an seinem Programm, das in verschiedenen Medien für „Tanz- und Performancelastigkeit“ und die geringe Einbindung der Wiener Szene bemängelt worden sei, weist Slagmuylder zurück. Die Kritik sei "mitunter auch politisch motiviert" gewesen, heißt es in dem Interview, auf das sich der Standard-Artikel bezieht.

Slagmuylder äußert sich auch zum Ergebnis einer jüngsten ÖVP-Anfrage im Parlament, nach dem die Festwochen zuletzt von 34.993 Karten nur 15.104 (also 43 Prozent), zum Vollpreis verkauft hätten: "Das Zusammenspiel von normalen und verbilligten Karten sowie Freikarten ist eine ganz normale Vorgehensweise. Es entspricht auch unserem kulturpolitischen Auftrag, so vorzugehen."

Slagmuylder hatte den Posten bei den Wiener Festwochen 2018 zunächst im Interim übernommen, nachdem sein Vorgänger Tomas Zierhofer-Kin nach negativen Medienechos und dem Einbruch der Besucherzahlen vorfristig aus dem Amt ausgeschieden war. Sein derzeitiger Intendanz-Vertrag läuft bis 2024. Für die Position in Wien hatte Slagmuylder die Leitung von Theater der Welt 2020 abgelegt. Zuvor arbeitete der 1967 in Brüssel geborene Kurator beim Kunstenfestivaldesarts (seit 2007 als Leiter und Nachfolger der Festivalgründerin Frie Leysen).

(derstandard.at / chr)

 

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