Presseschau vom 25. Februar 2013 – Die Neue Osnabrücker Zeitung über das Ringen der Nord-Theaterintendanten um ihr Publikum
Nicht mehr aus eigenem Antrieb
Nicht mehr aus eigenem Antrieb
25. Februar 2013. Die Neue Osnabrücker Zeitung (25.2.2013) berichtet heute über die Tagung des Landesverbands Nord im Deutschen Bühnenverein in Celle. Wie man neue Zuschauergruppen ansprechen könnte, wurde von den anwesenden Intendanten der Nordtheater diskutiert. Der "typische Theatergänger" derzeit sei "zu zwei Dritteln weiblich", gehe auf das Rentenalter zu, verdiene "mehrheitlich über 3000 Euro netto im Monat" und stoße „sich vor allem an den Parkplatzprobleme in der Nähe des Theaters".
Mit ihrem Zuwachs an Produktionen (bei schrumpfenden Angestelltenzahlen) erreichten die Theater in den letzten Jahren immer mehr Jugendliche, die die "extra für sie aufgeführten" und theaterpädagogisch begleiteten Stücke besuchten. Gleichzeitig gehe die Zahl der erwachsenen Besucher zurück (in Niedersachsen an den neun öffentlich finanzierten Theatern von 567000 in der Saison 2003/04 auf 454000 in der Saison 2011/12). "Diejenigen, die alleine von sich aus ins Theater kommen, werden immer weniger", wird Joachim Klement, Generalintendant in Braunschweig, zitiert. In Braunschweig probiere man jetzt "die große Gruppe der Migranten, die bisher nur selten ein Theater besucht, mit besonderen Stoffen an besonderen Spielstätten anzusprechen".
Begleitende Angebote wie Matineen, Abonnements zur Zuschauerbindung, Publikumsdiskussionen und die Einbeziehung des Publikums bei der Spielplangestaltung gehörten "inzwischen bei vielen Theatern zum Alltag". In Parchim veranstalte man "regelmäßig Lehrerstammtische", auf denen drei Stücke vorgestellt würden. "An der Reaktion merken wir, was ankommt und was nicht, und danach richten wir uns bei der Auswahl", berichtet der Intendant des auf Kinder- und Jugendtheater spezialisierten Parchimer Hauses Thomas Ott-Albrecht.
(NOZ / chr)
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einfach nur "kosmetik" betreiben ist auch nicht mehr, als "besitzstandswahrung" derer, die im boot sitzen.
es ist eine politische und eine kulturelle frage..die völlig undiskutiert im raum steht.(auch von den hildesheimern nicht wirklich ernsthaft erötert.)
auch die jugendarbeit an den stadttheatern führt nicht zum ziel.
hier werden keine neuen zuschauer gefunden, sondern arbeitslose schauspielerInnen von morgen herangebildet.
theater geht, wie so vieles andere auch, im großen "rauschen" unter. die zeit für feintuning ist endgültig vorbei.
das stadttheater als operativ geschlossenes system hat sich dringend zu öffnen und lobby strukturen gehören aufgebrochen und hinterfragt.auch die "ausbildung" gehört auf den prüfstand..dringend!
ein staat, der ernsthaft darüber diskutiert, stefan raab die "kandidatenshow" vor der bundestagswahl moderieren zu lassen..und der, neoliberal wissend, in die katastrophe steuert... hat solch ein staat ein theater überhaupt nötig? und ..falls ja...welches?