(Life on earth can be sweet) Donna - Deutsches Theater Berlin
Pappautos in Brechts Straßenszene
von Esther Slevogt
Berlin, 15. Dezember 2019. Spitzenkräfte des deutschsprachigen Theaters wie Martin Wuttke oder Milan Peschel Spielzeugautos aus Pappe mimen zu lassen, und zwar mit der gleichen spielerischen Inbrunst, als verkörperten sie König Lear oder ein sonstiges Gespenst des bürgerlichen Theaterkanons, das schafft wahrscheinlich nur René Pollesch. Sein neues Stück "(Life on earth can be sweet) Donna" kam jetzt im Deutschen Theater zur Uraufführung und Martin Wuttke ist darin unter anderem als pinkes Spielzeugauto und Milan Peschel als ein gelbes zu sehen. Damit illustrieren sie im Verbund mit dem rot-blau gefärbten Fahrzeug Nummer drei (verkörpert von Jeremy Mockridge) Brechts berühmte "Straßenszene", mit der er seinen Begriff vom Epischen Theater zuerst 1938 modellhaft erläutert hat.
Stunde der Hochstapler - Berliner Ensemble
Ringelpiez mit Rüsseltieren
von Frauke Adrians
Berlin, 14. Dezember 2019. Der Stücktitel stapelt tief: In Wahrheit dauert "Stunde der Hochstapler" nicht eine Stunde, sondern fast zwei. Eine hätte aber auch gereicht. Das Stück hinter dem Titel ist wie ein Sammelsurium witzig gemeinter Ideen, die vermutlich bei Alexander Eisenachs Inszenierung von Thomas Manns Felix-Krull-Romanfragment am Berliner Ensemble übriggeblieben sind und weder mit Krull noch mit Mann noch mit Hochstapelei sonderlich viel zu tun haben.
Legende - Volksbühne Berlin
Fifi und die Schokoladenfabrik
von Janis El-Bira
Berlin, 11. Dezember 2019. Im Oktober 1980 sitzt Ronald M. Schernikau, gerade 20-jährig, in einer Talkshow des ORF. Seinen ersten längeren Text, die "Kleinstadtnovelle", hatte er da gerade veröffentlicht, die eingeblendete Bauchbinde apostrophiert ihn trotzdem noch immer als "Student", nicht als Schriftsteller. Unmöglich zu ahnen, dass dieser junge Mann, der langsam und sorgfältig komplizierte Sätze bildet, da bloß elf Jahre entfernt war von seinem frühen Tod an den Folgen von AIDS.
Regie: Sasha Marianna Salzmann
Regie: Yael Ronen
Regie: René Pollesch und Fabian Hinrichs
Regie: Simone Dede Ayivi
Regie: Steffi Kühnert
Regie: Oliver Frljić
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Regie: Tilo Esche, Jens-Erwin Siemssen
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