Eine neue Generation beim 6. Dunapart-Showcase der Freien Szene in Budapest
Zurück in die Zukunft
Theaterbrief aus Ungarn - Im Protest ungarischer Theaterstudent*innen geht es um viel mehr als eine Universitätsreform
Dieser Protest ist stärker
von Noémi Herczog
22. September 2020. Ich kann mich an kein stärkeres und aufbauenderes Zeichen des politischen Protests in Ungarn der letzten Jahre erinnern, als den Widerstand der Studierenden der Universität für Theater- und Filmkunst in Budapest, kurz: SZFE. Junge Schauspieler*innen, angehende Theaterpädagog*innen, Regisseur*innen, Kameraleute, Cutter*innen und Dramaturg*innen setzen sich für ihre Rechte ein und besetzen ihre Universität, blockieren die Eingänge, um sicherzustellen, dass die von der Regierung ernannten neuen Kurator*innen nicht eintreten können. Mit dieser Besetzung geben die Studierenden vielen von uns in diesem Land gerade Hoffnung.
Theaterbrief aus Ungarn - Eindrücke vom Dunapart-Festival der unabhängigen Theater und einem Kulturbetrieb in Aufruhr
Tage des Zorns
von Esther Slevogt
Budapest, im Dezember 2019. Der Mann, der da in grünem Trachtenswams auf der Bühne des Fészek Müvészklub in witzigster Giftzwergmanier sein Unwesen treibt, gegen alles und jeden (und besonders natürlich die Orbán-Regierung) wütet, dabei seine Schauspieler terrorisiert, sexuell nötigt und einen am Ende gar enthauptet, heißt Béla Pintér und gehört zu Ungarns berühmtesten freien Theatermachern. Als solcher aber ist er dieser Tage so etwas wie ein letzter Mohikaner. Viele der Theatercompagnien, die das ungarische Theater in den Jahren um die Jahrtausendwende europaweit berühmt machten, haben sich unter dem Druck der Verhältnisse aufgelöst oder arbeiten kaum noch in Ungarn, darunter die Truppen von Viktor Bodó und Arpád Schilling. Pintér jedoch hat mit seiner Compagnie den kulturpolitischen Erdrutsch, den die Jahre nach dem zweiten FIDESZ-Wahlsieg im Jahr 2010 mit sich brachten, überlebt und kann nun das 20. Jubiläum feiern.
Theaterbrief aus Ungarn (4) - Das Budapester Theaterfestival M.I.T.E.M. und seine Suchbewegungen in Richtung einer Neuformulierung der Nationaltheateridee
Theater gegen die Mcdonaldisierung der Welt
von Esther Slevogt
Budapest, April 2014. Putin-Witze machen die Russen am liebsten selber: Es sei natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Wladimir Putin sich auch Alaska zurückholen werde, sagt ein junger Dramaturg vom St. Petersburger Bolschoi Drama Theater und grinst: "Putin's Ice-Krim" sozusagen. Die Halbinsel wäre schließlich 1867 vom dummen Zaren zu einem Schleuderpreis an die USA verhökert worden und natürlich von extremer strategischer Bedeutung. Er ist im Gefolge von Andrej Mogutschis St. Petersburger Lewis-Caroll-Abend "Alice" nach Budapest gekommen, eines der Highlights der ersten Ausgabe des neuen Theaterfestivals M.I.T.E.M. am Nationaltheater.
meldungen >
- 16. Mai 2024 Cottbus: Hasko Weber wird Interimsintendant
- 14. Mai 2024 Hamburg: Matthias Lilienthal übernimmt Lessingtage
- 13. Mai 2024 Bayreuther Festspiele: Katharina Wagner verlängert
- 11. Mai 2024 EU-Nachhaltigkeitsprojekt "Greenstage" gestartet
- 10. Mai 2024 Berlin: Produktionsmanagerin Christine Elbel verstorben
- 10. Mai 2024 Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
- 10. Mai 2024 Deutscher Amateurtheaterpreis "Amarena" vergeben
- 09. Mai 2024 Oberammergau: Stückl-Uraufführung abgesagt
neueste kommentare >
-
Theatertreffen Liveblog Das Theatertreffen aus polnischer Sicht
-
Frauenquote & Spielpan Statistiken besorgen
-
Woyzeck, Leipzig Großartig
-
Laios, Theatertreffen 2024 2x Premiere
-
Leserkritiken Ulster American, Berlin
-
Christine Elbel Ja, herzlich
-
Laios, Theatertreffen 2024 Kulleraugen und Röhren
-
Laios, Theatertreffen 2024 Jubel wächst
-
Lilienthal leitet Lessingtage Moderne, Lebendigkeit, Spiellust
-
Lilienthal leitet Lessingtage Berlin verliert
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau