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Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
10. Mai 2024. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung des Plug & Play Theaterfestivals für junge Regie wurde am Donnerstagabend am Staatstheater Mainz erstmalig das Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendium verliehen. Das gibt das Haus in einer Pressemitteilung bekannt.
Staatssekretär Jürgen Hardeck überreichte das vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz (MFFKI) neu ausgelobte Stipendium an die in Spanien lebende Dramatikerin Carla Guimarães, die digital zugeschaltet war.
Das mit 10.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium wurde 2023 vom Ministerium des Landes Rheinland-Pfalz zur Förderung der europäischen Gegenwartsdramatik und der Erinnerung an den politischen Dramatiker Carl Zuckmayer ins Leben gerufen. Es soll in Europa lebenden Dramatiker*innen ermöglichen, finanziell abgesichert ein Theaterstück zu einem gesellschaftlich relevanten, europäischen Thema zu schreiben. Die entstehenden Werke sollen in der Tradition des kosmopolitischen Geistes Zuckmayers stehen und dessen Themenfelder wie Heimat, Exil und Widerstand ins Heute führen.
Über 110 Bewerbungen aus 19 europäischen Ländern wurden eingereicht. Hieraus wählte die fünfköpfige Jury – Ebru Tartıcı Borchers (Regisseurin und Übersetzerin), Leyla-Claire Rabih (Regisseurin und Übersetzerin), Michael Au (MFFKI), Hans-Jürgen Drescher (Präsident der Deutschen Akademie der Darstellende Künste) und Jörg Vorhaben (Chefdramaturg Schauspiel Staatstheater Mainz) – einstimmig die in Spanien lebende Dramatikerin Guimarães aus.
Guimarães wurde 1975 in Salvador, Brasilien, geboren und lebt seit 2001 in Madrid, Spanien. Sie hat einen Abschluss in Sozialer Kommunikation, ihren Doktortitel erwarb sie mit einer Arbeit über das Thema der Immigration im zeitgenössischen spanischen Theater. Neben ihrer Tätigkeit als Dramatikerin arbeitet Carla Guimarães als Journalistin und veröffentlichte bereits zwei Romane.
Guimarães überzeugte die Jury mit ihrem Konzept für ein neu zu schreibendes Stück mit dem Arbeitstitel "My Wife`s Lover". Im Zentrum steht die Geschichte einer Migrantin, die erst seit Kurzem in Europa ist und einen an Demenz erkrankten alten Herrn betreut. Dieser halluziniert immer wieder vom Liebhaber seiner Frau – den es nie gegeben hat. Es entspinnt sich eine sehr persönliche, zwischenmenschliche Geschichte, die gleichzeitig große europäische Themenfelder wie Exil, Migration, Alter und Demenz behandelt.
(Staatstheater Mainz / miwo)
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