meldungen
Bühnenverein: Deutsche Theater steigerten Eigeneinnahmen
Mehr Mitarbeiter, mehr Einnahmen
Köln, 30. September 2009. Die öffentlich getragenen Theater und Orchester in Deutschland (Stadt- und Staatstheater sowie Landesbühnen) konnten, wie der Deutsche Bühnenverein meldet, in der Spielzeit 2007/2008 ihre Eigeneinnahmen erneut steigern: Das Einspielergebnis erhöhte sich von 18 Prozent auf 19,1 Prozent der Etats, die den Theatern und Orchestern insgesamt zur Verfügung stehen. Schon in der vorangegangenen Spielzeit wurde ein Zuwachs von 17,3 Prozent auf 18 Prozent vermeldet.
Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik an Laura Naumann
Eine Verheißung
München, 28. September 2009. Der erstmals vergebene Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik wurde an die zwanzigjährige Laura Naumann für ihr Stück Süßer Vogel undsoweiter vergeben; das meldet Egbert Tholl in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Nach Meinung der Jury ist es das beste von 61 eingesandten Stücken und "durchaus eine Verheißung". Die beiden Preisträger neben Laura Naumann sind Anne Lepper mit ihrem Stück "Sonst alles ist drinnen" und Susanna Mewe mit "Auf Eis".
Bernhard Helmich bleibt bis 2016 Intendant in Chemnitz
Ein Konzept wird erwartet
Chemnitz, 28. September 2009. Bernhard Helmich bleibt bis 2016 Generalintendant der Theater Chemnitz. Der Aufsichtsrat hat die Vertragsverlängerung einstimmig beschlossen, teilte die Städtische Theater Chemnitz gGmbH am Montag mit. Helmich leitet das Haus seit 2006, sein derzeitiger Vertrag läuft bis 2011.
Rolf Hochhuth scheitert mit Klage gegen das Land Berlin
Der Teufel und seine Großmutter
Berlin, 28. September 2009. Heute hat das Landgericht Berlin eine durch Rolf Hochhuth eingereichte Unterlassungsklage verhandelt und abgewiesen. Rolf Hochhuth wollte erreichen, dass eine Vermietung des Theaters am Schiffbauerdamm an Dritte untersagt wird. Über die von ihm gegründete Ilse-Holzapfel-Stiftung ist er Eigentümer der Immobilie. Er hat sie an das Land Berlin verpachtet, Claus Peymanns Berliner Ensemble ist der Untermieter.
Staffan Valdemar Holm ab 2011 Intendant am Düsseldorfer Schauspielhaus
Mit Blick von außen
Düsseldorf, 28. September 2009. Wie auf der Website der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf nachzulesen ist, steht seit heute der Nachfolger der Düsseldorfer Intendantin Amélie Niermayer fest, die im Sommer 2011 als Professorin ans Salzburger Mozarteum wechselt. Neuer Generalintendant des renommierten Hauses wird dann der schwedische Theaterregisseur Staffan Valdemar Holm, der von 2002 bis 2008 als Geschäftsführer und Intendant das acht Bühnen umfassende Königliche Nationaltheater Dramaten in Stockholm leitete.
Bundeskulturstiftung distanziert sich von Dirk Lauckes "Ultras"-Projekt in Halle
Am eigenen Anspruch gescheitert
26. September 2009. Einem Bericht der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung zufolge hat die Kulturstiftung des Bundes ungewöhnlich scharfe Kritik an Dirk Lauckes Bühnenprojekt mit neun radikalen Fußball-Fans des Halleschen FC Ultras am Thalia Theater Halle geübt.
Änderungen an Dirk Lauckes Hallenser Inszenierung "Ultras" gefordert
Absetzen? Ändern?
Halle, 24. September 2009. Letzten Freitag, am 18. September, hatte am Thalia Theater Halle das Stück Ultras von Dirk Laucke Premiere (zur Kritik der Mitteldeutschen Zeitung geht es hier). Es "nähert sich", wie es in der Ankündigung hieß, "mit echten Leuten aus der Ultra-Szene des Halleschen FC dem Phänomen ultra. Es erzählt eine Geschichte, die der Wirklichkeit entlehnt ist und öffnet ein Fenster zu einer Seite des Konfliktes, von dem der Einblick meist fehlt." Es ist also eine Inszenierung mit und über gewaltbereite Fußballfans. Das Ensemble besteht aus zehn Laien, davon sind neun aus der halleschen Ultra-Szene.
Der Berliner Landesverband Freier Theater kritisiert das Vorgehen des Senats
Respektlos
Berlin, 11. September 2009. "Das Berliner Fördersystem zwingt weiterhin zur Selbstausbeutung", schreibt der Berliner Landesverband Freie Theaterschaffende in einer Pressemitteilung. Er bezieht sich damit auf ein Gutachten zur freien Tanz- und Theaterszene in Berlin, das am 3. September vorgelegt wurde. Mit diesem Gutachten macht eine vom Senat eingesetzte Jury Vorschläge für die Konzeptförderung von 2011 bis 2014. Zur dieser Jury gehören die Theaterkritiker Ute Büsing und Patrick Wildermann sowie der Geschäftsführer des Festivals Theaterformen Hannover/Braunschweig Eberhard Wagner.
Ostermeiers Hamlet in Barcelona ausgezeichnet
Berlin, Barcelona, Sydney, Taipeh ...
Barcelona/Berlin, 7. September 2009. Shakespeares Hamlet in der Inszenierung von Thomas Ostermeier wurde in Spanien mit dem Barcelona Critics Price für die "Beste ausländische Produktion" ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von den Theaterkritikern Barcelonas vergeben. Thomas Ostermeier, künstlerischer Leiter der Schaubühne, nimmt den Preis heute in Barcelona entgegen.
Hochhuth darf doch ins BE
Inselkomödie
4. September 2009. Im Rahmen einer Pressekonferenz, in der Claus Peymann die Pläne des Berliner Ensembles für die kommende Spielzeit erläuterte, kündigte er außerdem seine Bereitschaft an, im Sommer 2010 das Haus für eine Theaterarbeit seines Vermieters Rolf Hochhuth zu öffnen. Und das, obwohl Hochhuth schon wieder die vertraglich vereinbarte Anmeldefrist versäumt habe. Ein Gnadenakt, wie Peymann angesichts der Vorgeschichte bissig bemerkte.
Dienstwagenaffäre am Bremer Theater
Korrekt gefahren?
Bremen, 21. August 2009. Vergangenen Dienstag, am 18. August, wurde bekannt, dass der Generalintendant des Theater Bremen, Hans-Joachim Frey, um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages zum 31. Juli 2010 gebeten hat. Er bekenne sich damit, so Frey, zu massiven wirtschaftlichen Problemen des Vier-Sparten-Theaters. Jetzt meldet Radio Bremen, Wirtschaftsprüfer hätten Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Dienstreisen einzelner Beschäftigter des Bremer Theaters aufgedeckt.
Rolf Hochhuth erstürmt das BE und kritisiert Wowereit
Vorsätzliche Vernichtung
Berlin, 20. August 2009. Und weiter geht's im Fall Hochhuth. Heute lud der Dramatiker die Presse zu einem Gespräch vor dem Theater am Schiffbauerdamm. Rolf Hochhuth kam – und sah, dass die Foyertüren zum Berliner Ensemble nicht verschlossen waren. Also ging er hinein und wollte nicht wieder hinaus.
Köln will Kulturetat um 22 Prozent kürzen
Der Anfang ist gemacht
Köln, 20. August 2009. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch Folgen für die aus der öffentlichen Hand geförderte Kultur in Deutschland. Das wurde allgemein befürchtet, mit konkreten Zahlen rechnete man allerdings erst nach den Bundestagswahlen am 27. September 2009. Der Kölner Stadtkämmerer Norbert Walter Borjans (SPD) hat als Erster schon jetzt eine Zahl genannt: die freiwilligen städtischen Ausgaben sollen um insgesamt 30 Prozent gekürzt werden, entnehmen wir dem Kölner Stadtanzeiger.
Hochhuth führt sein Stück "Sommer 14" in der Urania auf
Und er spielt es doch!
18. August 2009. Wie die Agentur Theater mitteilt, wird der Dramatiker Rolf Hochhuth sein Stück Sommer 14, das er ursprünglich im August im Theater am Schiffbauerdamm aufführen wollte (die Immobilie gehört ihm), worüber er mit Intendant Claus Peymann, seinem Untermieter, in Konflikt geraten war (siehe dazu unsere Meldungen hier, hier und hier), nun am 23. August 2009 im Humboldt-Saal der Urania, einem Veranstaltungszentrum im Berliner Westen, zeigen.
(ape)
Die Nachtkritik der Premiere hier.
Intendant Frey löst seinen Vertrag mit dem Theater Bremen auf
Es geht nicht mehr
Bremen, 18. August 2009. Der Generalintendant des Theater Bremen, Hans-Joachim Frey, hat um eine vorzeitige Vertragsauflösung zum 31. Juli 2010 gebeten, meldet Radio Bremen. Damit wolle er dem Theater einen geordneten Übergang und einen aktiven Neuanfang ermöglichen.
Hochhuth unterliegt vor Gericht gegen Peymann
Verpasste Anmeldefrist oder missbräuchliche Verweigerung?
Berlin, 13. August 2009. Rolf Hochhuth ist am Donnerstag vor dem Berliner Landgericht damit gescheitert, mit einer Einstweiligen Verfügung die Aufführung seines Stücks "Sommer 14 – Zur Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs" in eigener Regie am Berliner Ensemble während der Theaterferien noch im August durchzusetzen.
Gerard Mortier kritisiert die Wahl Sven-Eric Bechtolfs zum neuen Salzburger Schauspielchef
Ein negatives Signal
13. August 2009. Der frühere Intendant der Salzburger Festspiele, Gerard Mortier, hat in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten die Entscheidung für Sven-Eric Bechtolf als Nachfolger Thomas Oberenders im Amt des Schauspielchefs kritisiert.
Pina-Bausch-Stiftung gegründet
Für die Zukunft
Wuppertal, 11. August 2009. In Wuppertal hat sich die Pina-Bausch-Stiftung gegründet, meldet tanznetz.de. Sie wurde von Salomon Bausch zur verantwortlichen Verwaltung und Weitergabe des künstlerischen Vermächtnisses seiner Mutter ins Leben gerufen. Besonderes Anliegen der Stiftung sind die Aufführung und Verbreitung ihrer Werke; Pina Bausch ist am 30. Juni 2009 gestorben.
Hochhuth kündigt Mietvertrag am BE
Es reicht!
Berlin, 11. August 2009. Ohne den bevorstehenden Gerichtstermin am Donnerstag abzuwarten, hat der Dramatiker Rolf Hochhuth angekündigt, den Mietvertrag für das Berliner Ensemble mit dem Land Berlin fristlos zu kündigen, sofern ihm nicht am heutigen Dienstag die Probebühne aufgeschlossen wird. Das Schreiben ging im Namen der Ilse-Holzapfel-Stiftung an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), wie Birgit Walter in der Berliner Zeitung heute berichtet.
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