Der historische Stream
Jürgen-Gosch-Special
Im Rahmen der Reihe "Der historische Stream" präsentiert nachtkritik.plus einen Schwerpunkt mit vier Inszenierungen des Regisseurs Jürgen Gosch (1943-2009) sowie einen Dokumentarfilm über den bedeutenden Theaterkünstler. Alle Inszenierungen sind für jeweils 24 Stunden, von 19 Uhr bis 19 Uhr des Folgetags, online verfügbar. Die Doku ist während des gesamten Zeitraums des Gosch-Specials abrufbar.
13.04.2023, 19 Uhr – 17.04.2023, 19 Uhr
Erinnerungen an Jürgen Gosch
Ein Dokumentarfilm von Grete Jentzen und Lars Barthel
Ausgehend von der konkreten Auseinandersetzung mit der Arbeit Jürgen Goschs wagt der Dokumentarfilm einen interdisziplinären Rundumschlag zur Lage des Theaters. Das Projekt basiert unter anderem auf wertvollem Filmmaterial von Lars Barthel aus Goschs letztem Arbeits- und Lebensjahr. Was war, was ist das Geheimnis von Jürgen Gosch und seiner Art, Theater zu machen? Die intimen Filmaufnahmen der Arbeit des Regisseurs mit seinen Darstellern geben eine Ahnung davon, was es bedeuten kann, mit Leib und Seele Theater zu machen und Kunst zu l(i)eben.
13.04.2023, 19 Uhr – 14.04.2023, 19 Uhr
Onkel Wanja
von Anton Tschechow, Regie: Jürgen Gosch (2008, Deutsches Theater Berlin)
Sonja und ihr Onkel Wanja empfangen auf dem Gut, das sie seit dem Tod von Sonjas Mutter verwalten, den Gatten der Verstorbenen, der ein berühmter Professor ist und von seiner neuen jungen Frau begleitet wird. Der Professor verhält sich respektlos gegenüber den ländlichen Menschen und offenbart darin seinen wahren Charakter. Onkel Wanja und Sonja erkennen, dass sie in den letzten 25 Jahren einem Irrtum gedient haben. Die Inszenierung von Jürgen Gosch war 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und wurde von der Zeitschrift "Theater heute" zur Inszenierung des Jahres 2008 gewählt. Die Schauspieler*innen Ulrich Matthes, Jens Harzer und Constanze Becker erhielten Auszeichnungen für ihre Rollen.
14.04.2023, 19 Uhr – 15.04.2023, 19 Uhr
Die Möwe
von Anton Tschechow, Regie: Jürgen Gosch (2008, DT Berlin (Premiere in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz))
Tschechows "Die Möwe" handelt von Liebe, Langeweile und Kunstproduktion. Der Lehrer liebt Mascha, doch Mascha liebt Kostja und Kostja liebt Nina, die jedoch den Schriftsteller Trigorin liebt, der allerdings sich nur selbst liebt. Tschechow gelingt es, das Gefühlselend seiner Figuren glaubhaft zu machen und es gleichzeitig komisch und lachhaft wirken zu lassen. 2009, ein Jahr nach "Onkel Wanja", wurde Jürgen Goschs umjubelte Inszenierung ebenfalls zum Berliner Theatertreffen eingeladen und in der Kritikerumfrage von "Theater heute" zur "Inszenierung des Jahres" gewählt.
15.04.2023, 19 Uhr – 16.04.2023, 19 Uhr
Der Gott des Gemetzels
von Yasmina Reza, Regie: Jürgen Gosch (2007, Schauspielhaus Zürich)
Jürgen Goschs Uraufführung des Textes von Yasmina Reza, der danach zum Bühnen-Hit avancierte, wurde 2007 ebenfalls zum Theatertreffen eingeladen. In "Der Gott des Gemetzels" werden Grenzen zwischen Gesellschaftssatire und menschlichem Desaster aufgezeigt, als zwei Elfjährige in eine Schlägerei geraten, bei der einem von ihnen zwei Zähne ausgeschlagen werden. Die Eltern der beiden treffen sich in einem Versuch, die Angelegenheit zu klären. Doch hinter der Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit tun sich schockierende und zugleich komische Abgründe auf.
16.04.2023, 19 Uhr – 17.04.2023, 19 Uhr
Hier und Jetzt
von Roland Schimmelpfennig, Regie: Jürgen Gosch (2008, Schauspielhaus Zürich)
In "Hier und Jetzt" gerät eine sommerliche Hochzeitsfeier aus den Fugen. Jürgen Goschs Uraufführung des Stücks von Roland Schimmelpfennig wurde 2009 zum Theatertreffen eingeladen. Für die Aufzeichnung von "Hier und Jetzt", die in diesem Rahmen ihre Streaming-Premiere feiert, können Sie auf nachtkritik.plus ein Ticket erwerben. Sie haben die Möglichkeit, zwischen dem Normalpreis von 3,50 Euro und einem Solidaritätspreis von 7,00 Euro auszuwählen.
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nachtkritikvorschau
Danke von Herzen für dieses Streaming-Special! Zwei der Inszenierungen habe ich vor einigen Jahren gesehen, zwei waren neu für mich. Es war eine Freude, sie alle vier zu sehen - auch wenn Streaming das Vor-Ort-Erlenbis nicht ersetzen kann. Vier Inszenierungen in vier Tagen plus Dokumentarfilm zu sehen hat mir einen neuen Blick auf Gosch's Arbeiten ermöglicht und mich zu einer intensiveren Auseindersetzung mit ihm motiviert. Eine seltene Gelegenheit für mich, die weder beruflich mit Theater zu tun hat noch in diese Richtung studiert hat.
Nochmal ein herzliches Dankeschön an alle, die das ermöglicht haben! Ich freue mich auf weitere Streaming-Specials!
Viele Grüße! Gabi