Fein sein, beinander bleibn - Franz Wittenbrink führt an den Münchner Kammerspielen die bayerische Musiker-Sippe der Wells zu einem Liederabend zusammen
Wie war das noch mal mit dem Schürhaken, Moni?
von Steffen Becker
München, 5. Februar 2012. Das Publikum unterhält sich noch, als die Protagonisten schon auf der Bühne agieren. Erst ein aufleuchtendes Alpenpanorama bringt es zum Schweigen. Später wird es schunkeln, Alphörner halten, rhythmisch klatschen – und am Ende jubeln. "Fein sein, beinander bleibn", der Liederabend von Franz Wittenbrink und sechs der 15 Well-Geschwister ("Biermösl Blosn", "Wellküren"), fühlt sich phasenweise weniger an wie ein Theaterabend in den Münchner Kammerspielen denn wie das Treffen einer Großfamilie in Bierzeltatmosphäre.
Wassa – Alvis Hermanis untersucht mit Maxim Gorki die Zurichtungen der Seele durch das Geld
Panoptikum menschlicher Animalität
von Sabine Leucht
München, 3. Februar 2012. Ein Wohn-Ess-Schlaf-Arbeitszimmer mit alten Dielen und historisch korrekten Möbeln, Topfpflanzen, Samowar und gemächlich tickender Wanduhr: Ist es der falsche Film oder nur eine dieser Bühnen, die ein Setting zwar akribisch ausmalen, auf denen dann aber doch das Stück in einen anderen Kontext gesetzt, mit staunenden Augen ins Licht gehalten oder zumindest neu montiert wird? Schließlich ist der Abend von Alvis Hermanis, der an den Münchner Kammerspielen zuletzt Jack Londons Ruf der Wildnis zum Anlass nahm, das Verhältnis einsamer Menschen zu ihren Hunden zu sezieren.
Gesäubert/ Gier/ 4.48 Psychose - Johan Simons führt die späten Stücke von Sarah Kane als Triptychon auf
Dunkelstein der Seele
von Petra Hallmayer
München, den 21. Januar 2012. "Wahrscheinlich", erklärte Sarah Kane in einem immer wieder zitierten Interview, "sind alle meine Figuren auf die eine oder andere Art hemmungslos romantisch." Auf den ersten Blick erschließt sich dies nicht so leicht in ihren an Gewaltexzessen reichen Texte, die uns nichts ersparen, was Menschen einander antun können. Das hat zu Skandalen und Missverständnissen im kurzen Leben der britischen Dramatikerin geführt, die sich mit nur 28 Jahren umbrachte. Ihre letzten Stücke "Gesäubert/ Gier/ 4.48 Psychose" hat Johan Simons nun als Trilogie an einem Abend auf die Bühne gebracht.
Regie: Stephan Kimmig
Regie: Christoph Mehler
Regie: Jochen Schölch
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