1994 - Futuro al dente - Schauspiel Frankfurt
Apocalypse Now Or Never
von Michael Laages
Frankfurt am Main, 6. Dezember 2019. Bis drei Wochen vor Silvester war die Position des Spitzenkandidaten im Wettbewerb um die "Silberne Zitrone" oder das "Faule Ei" des Theaters für dieses Kalenderjahr noch nicht vergeben – jetzt ist klar, wer ganz vorne liegen wird: "1994 – Futuro al dente", die "Stückentwicklung" von Nele Stuhler und Jan Koslowski fürs Frankfurter Schauspiel. Tatsächlich allerdings steht am Sekt-und-Böller-Abend Ende des Monats nicht dieses, sondern ein anderes Projekt dieser fleißigen Theatermenschen auf dem Frankfurter Spielplan: "Der alte Schinken". Mit Sicherheit gibt's da mehr zu lachen; die aktuelle Novität aus der Werkstatt von Stuhler & Koslowski wäre selbst im Delirium des Jahreswechsels nur mit ganz viel Blaumachern zu ertragen.
Brand - Schauspiel Frankfurt
Der Gotteskrieger vom Fjord
von Shirin Sojitrawalla
Frankfurt am Main, 12. Oktober 2019. Der Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel nennt das Stück einen "wahren Brocken", und er hat natürlich recht. Für seine Prosaübersetzung hat er Henrik Ibsens mehr als 5000 Verse auf 105 Seiten runderneuert, von denen Roger Vontobel und seine Dramaturgin Marion Tiedtke noch 57 übrig lassen, um vom Leben und Sterben Brands zu erzählen.
Die Ratten - Schauspiel Frankfurt
Wenig empfindsamer Abend
von Shirin Sojitrawalla
Frankfurt, 6. September 2019. Naturalismus ade, der Elendsporno fällt diesmal aus. Wo Gerhart Hauptmann seine Figuren in eine abgewohnte Mietskaserne sperrte, steckt die Regisseurin Felicitas Brucker sie in ein Behältnis mit Plexiglaswänden, das aussieht wie eine Mischung aus Hamsterrad und Fahrgeschäft, samt Leitern, Emporen und Neonlicht (Bühne: Dirk Thiele Galizia). Darin hausen keine Menschen, sondern Laborratten. Achtete Hauptmann auf die Standesunterschiede im Haus, wahrte das Oben und das Unten, schert sich Brucker nicht um Klassenfragen. Folgerichtig sieht Frau John bei ihr aus wie aus dem Land's End-Katalog, und Schmierentheaterdirektor Harro Hassenreuter (Sebastian Kuschmann) wie überhaupt niemand, den man kennt. Irene Ips Kostüme befreien die Figuren vielmehr vor gesellschaftlich eindeutigen Zuschreibungen und spielen beherzt mit Rollenklischees.
Regie: Hermann-Schmidt-Rahmer
Regie: Helgard Haug
Regie: Roger Vontobel
Regie: Jessica Glause
Regie: Nele Stuhler und Jan Koslowski
Regie: Viktor Bodo
Regie: Katrin Plötner
Regie: Bernadette Sonnenbichler
Regie: Ulrich Rasche
Regie: Christiane Kühl, Chris Kondek
Regie: Alexander Eisenach
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