Keiner weiß mehr (UA) - Am Schauspiel Köln inszeniert Stefan Nagel den Roman von Rolf Dieter Brinkmann
Im Lauf der Zeit
Mamma Mafia - Antonio Latella inszeniert am Schauspiel Köln ein Triptychon, das Italien nur mit Mafia kennt
Mitklatschen beim Totentanz
von Regine Müller
Köln, 5. Mai 2011. Das Kölner Theaterpublikum weiß offenbar nur zu gut, was ihm bevorsteht, wenn der italienische Theatermann Antonio Latella inszeniert: ausuferndes, in jeder Hinsicht anstrengendes Theater. Nahezu fünf Stunden dauerte vor drei Jahren Latellas grandiose Goldoni –"Sommerfrische", mehr als drei Stunden sein grandios gescheiterter Kafka-Abend. Oder lag es bei der Premiere von "Mamma Mafia" im Erfolg verwöhnten Kölner Schauspielhaus diesmal etwa am Thema, dass im Zuschauerraum nicht einmal zwei Drittel der Plätze gefüllt waren?
Die Hundsprozesse - Das Theaterkollektiv Signa hält in der alten Kölner Zulassungsstelle Prozesse nach Franz Kafka ab
Gehorsam durch Ermattung
von Dina Netz
Köln, 19. April 2011. Die ehemalige Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle in der Kölner Herkulesstraße ist schon für sich genommen ein kafkaesker Ort: 70 leere Büroräume mit fleckigen Teppichen, zwischen Gleisdreieck und Autobahnzubringer gelegen. Mit seinem sicheren Gespür für Settings hat sich das Performer-Kollektiv Signa die Tristesse dieses Ortes zunutze gemacht für seine neue Produktion "Die Hundsprozesse" nach dem "Prozess" von Franz Kafka: Die Herkulesstraße 42 ist in ein Gericht umgewandelt, die Zuschauer werden beim Betreten des Gebäudes zu Angeklagten.
Die Dreigroschenoper - Nicolas Stemann überarbeitet in Köln seine Hannoveraner Inszenierung
Wenn ich singe, vollziehe ich einen Funktionswechsel
von Dina Netz
Köln, 27. März 2011. Während der Ouvertüre und der Moritat von Mackie Messer bleibt die Bühne dunkel. Der Brecht-Text inklusive Regieanweisungen wird in roten Buchstaben als Laufband eingeblendet. Erst nach dem verschriftlichten Haifisch-Song treten die Schauspieler ins Licht. Diesen Trick hat Nicolas Stemann schon bei seiner "Dreigroschenoper" 2002 in Hannover angewandt (die er mit dem Kölner Ensemble überarbeitet hat), um mit den strengen Vorgaben der Brecht/Weill-Erben umzugehen: Der Originaltext wird fast vollständig eingeblendet.
Regie: Florian Fiedler
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