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Bochumer Theaterpreise an Christoph Pütthoff und Martin Rentzsch vergeben

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Bochum, 24. November 2008. Im Schauspielhaus Bochum wurden gestern zum dritten Mal die Bochumer Theaterpreise verliehen. Als bester "Nachwuchskünstler" wurde der Schauspieler Christoph Pütthoff ausgezeichnet, unter den "arrivierten Künstlern" der Schauspieler Martin Rentzsch. Der erstmalig ausgelobte Bernhard-Minetti-Preis für Schauspieler, die dazu beigetragen haben, Bochums Ruf als Theaterstadt zu untermauern, ging an Otto Sander.

Christoph Pütthoff gehört seit der Spielzeit 2005/2006 zum Ensemble des Schauspielhauses und ist zur Zeit u.a. als Bassanio in "Der Kaufmann von Venedig", als Clov in "Endspiel" und in "Das Produkt" zu sehen.

Die Dekanin des Fachbereiches Darstellende Künste der Folkwang Hochschule in Essen, Marina Busse, freute es zu sehen, dass Christoph Pütthoff am richtigen Ort, mit den richtigen Aufgaben und dem richtigen Publikum angekommen sei. "Talent, Disziplin, Selbstvertrauen, Nachhaltigkeit, Risikobereitschaft, ein eigener Kopf, Ungeduld und Persönlichkeit", machen Pütthoff laut Busse aus. Er sei jetzt kein Anfänger mehr, sonder ein "Spieler".

Martin Rentzsch gehört dem Ensemble seit der Spielzeit 2000/2001 an und war bereits in vielen tragenden Rollen an der Königsallee zu sehen. Dem Bochumer Publikum ist er als Stanley in "Endstation Sehnsucht" bekannt. Seine Vielseitigkeit stellt er auch in der Neil LaBute-Inszenierung "Some Girl(s)" unter Beweis.

Rentzsch spielt zur Zeit die Titelrolle in der Shakespeare-Inszenierung "Macbeth" von Lisa Nielebock, die ihn in ihrer Laudatio als einen Schauspieler beschreibt, der eigentlich alles spielen kann, "weil er auf seine eigene Art 'hingeht' zu den Rollen und sich einlässt, weil er eine Konzentration und Achtung für die Figuren mitbringt, die es ihm erlaubt, etwas Tiefes und Wesentliches zu berühren".

Otto Sander ist dem Schauspielhaus Bochum seit langem verbunden. Im Jahr 2000 spielte er neben Anne Tismer in Botho Strauß' "Kuss desVergessens". Als "Hauptmann von Köpenick" stand er von 2004 bis 2005 im Schauspielhaus auf der Bühne. Mit seinen Ringelnatz- und Thomas-Mann-Abenden ist Otto Sander regelmäßig zu Gast an der Königsallee. Augenblicklich ist er in Thomas Bernhards "Der Ignorant und der Wahnsinnige" zu sehen. Sein Regisseur in dieser Inszenierung war Burghart Klaußner, der die Arbeit mit Otto Sander zu seinen schönsten Erfahrung am Theater zählt.

Völlig uneitel verzaubere er alle Beteiligten mit freundlichem Interesse, und höflicher Distanziertheit, dazu immer bereit, Erfahrung aus mehr als vierzig Berufsjahren zu teilen. "Am Theater erwies ihm seine Mischung aus Intelligenz und Melancholiedie Möglichkeit, in vielen Stücken die Verbindung zwischen Abstrusem, Absurdem und Aberwitzigem einerseits, sowie dem Ernst tieferVerzweiflung andererseits herzustellen, die aus Sander letztlich die Figur eines Suchenden geprägt hat."

Die Bochumer Theaterpreise sind mit je 3.000 Euro, der Bernhard-Minetti-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

(Schauspielhaus Bochum)

 

 

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