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Staatsoper Hannover: Christian Blossfeld wird neuer Ballettchef

21. April 2023. Nach der Hundekot-Attacke des damaligen Ballettdirektor Marco Goecke auf FAZ-Kritikerin Wiebe Hüster wurde an der Staatsoper Hannover ein neuer Ballettchef ernannt: Christian Blossfeld. Das gab Staatsoper-Intendantin Laura Berman am Donnerstag bekannt. Diverse Medien, unter anderem der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung, berichten dazu. Blossfeld war Marco Goecke Vize und fungierte nach dessen Vertragsauflösung als kommissarischer Leiter der Abteilung.

Der aktuelle Vertrag Blossfelds laufe bis 2029, so Laura Berman. Blossfeld sagte, die Stücke seines Vorgängers seien "das Fundament des Repertoires". Auch in der neuen Spielzeit 2023/24 führt das Haus Stücke von Marco Goecke auf; im Repertoire des Staatsballetts bleiben "A Wilde Story" und der dreiteilige Abend "Spiel des Lebens" mit Choreografien von Sofia Nappi, Goyo Montero und Marco Goecke. Andere Häuser wie das Festspielhaus Baden-Baden in Baden-Württemberg und das Staatsballett Berlin haben bereits signalisiert, dass sie trotz Goeckes Hundekot-Angriff weiter mit dem Choreographen zusammenarbeiten wollen. Kritikerin Wiebke Hüster hat nach dem Vorfall Anzeige erstattet, der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft.

Der neue Direktor Christian Blossfeld wurde an der staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin ausgebildet. Als Solotänzer war er unter anderem am Leipziger Ballett und der Deutschen Oper am Rhein engagiert. Von 2016 bis 2019 arbeitete er am Stuttgarter Ballett, seit Beginn der Spielzeit 2019/2020 war er Vize-Direktor des Staatsballetts Hannover.

Am Anfang der ersten Spielzeit unter neuer Leitung wird das Staatsballett Hannover den zweiteiligen Ballettabend "Zeitlos" mit Werken von Johann Inger zeigen. Zwei Uraufführungen sollen in der neuen Spielzeit zu sehen sein. Wie es in Hannover mit neuen Arbeiten Marco Goeckes weitergehen werde, sei "noch unklar", so das Haus.

(Staatsoper Hannover / Der Spiegel / sdre)

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