AfD-Sprecher filmt "Fear" in der Schaubühne und fliegt beinahe raus
Sexuell aufgeladene Umarmung mit Hitlers Finanzminister
7. November 2015. Am vergangenen Dienstag ist während der Aufführung des Stückes Fear von Falk Richter an der Berliner Schaubühne ein Schauspieler von der Bühne gesprungen und drohte dem im Publikum sitzenden Christian Lüth, Bundessprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), mit Rausschmiss, weil Lüth Videoaufnahmen der Aufführung gemacht habe. Das berichte der neue Spiegel, schreiben www.handelsblatt.com und n-tv.de mit Berufung auf dpa.
Das Stück "Fear" sei, so Lüth laut n-tv und Handelsblatt, "beleidigend und geschmacklos". Besonders störe er sich an einer Szene, in der "die AfD-Europaparlamentarierin Beatrix von Storch in einer sexuell aufgeladenen Umarmung mit ihrem Großvater, Hitlers Finanzminister Lutz Graf Schwerin von Krosigk, dargestellt werde". Auch dass die AfD-Vorsitzende Frauke Petry in dem Stück in eine Reihe mit dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik und der NSU-Extremistin Beate Zschäpe gestellt werde, sei inakzeptabel.
Weiter heißt es, Lüth gebe an, er habe die Videoaufnahme inzwischen, wie vom Theater gefordert, gelöscht. Bislang habe "kein Parteimitglied rechtliche Schritte gegen den Autor des Stückes eingeleitet". Laut Handelblatt prüfe die AfD noch, ob sie rechtliche Mittel ergreifen wolle.
(www.handelsblatt.com / n.tv.de / jnm)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 14. Mai 2024 Hamburg: Matthias Lilienthal übernimmt Lessingtage
- 13. Mai 2024 Bayreuther Festspiele: Katharina Wagner verlängert
- 11. Mai 2024 EU-Nachhaltigkeitsprojekt "Greenstage" gestartet
- 10. Mai 2024 Berlin: Produktionsmanagerin Christine Elbel verstorben
- 10. Mai 2024 Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
- 10. Mai 2024 Deutscher Amateurtheaterpreis "Amarena" vergeben
- 09. Mai 2024 Oberammergau: Stückl-Uraufführung abgesagt
- 08. Mai 2024 Intendantin Annemie Vanackere verlängert am Berliner HAU
neueste kommentare >
-
Christine Elbel Ja, herzlich
-
Laios, Theatertreffen 2024 Kulleraugen und Röhren
-
Laios, Theatertreffen 2024 Jubel wächst
-
Lilienthal leitet Lessingtage Moderne, Lebendigkeit, Spiellust
-
Lilienthal leitet Lessingtage Berlin verliert
-
Extra Life, Theatertreffen 2024 PS
-
Extra Life, Theatertreffen 2024 Mehr Interesse bitte
-
Lilienthal leitet Lessingtage Ein Mann
-
Extra Life, Theatertreffen 2024 Teil-Improvisation
-
Lilienthal leitet Lessingtage Diese Nachricht ist...
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
Nicht so wichtig, aber dennoch am Rand angemerkt: ich fand die wütende Aufführung durchaus legitim und sehe darin - entgegen den meisten Kritiker-Einwänden - sogar die selbstkritische Spiegelung von Fassungs- und Hilflosigkeit im Umgang mit den Ungeheuerlichkeiten der Brandstifter. Ich denke, so deutlich darf Theater auch sein...
Dieter Stoll
(siehe dazu http://ow.ly/UnYdh - jnm)
"Ein Dank an Falk Richter für diese Aufklärungsarbeit".
Das würde mich interessieren - was fanden Sie an dieser Holzhammer-Agitprop-Veranstaltung "aufklärerisch"?
http://www.welt.de/kultur/article148534550/Da-bin-ich-zwischen-NPD-Plakaten-und-braunen-Zombies.html
und die Zusammenfassung unter der Nachtkriitk zu "Fear"
ow.ly/UnYdh