meldungen

Bundestagspräsident Lammert kritisiert Faust-Theaterpreis-Verleihung

Fassungslos über Fernseh-Format

30. November 2010. Nach dem Besuch der Faust-Theaterpreis-Verleihung in Essen hat Bundestagspräsident Norbert Lammert den Deutschen Bühnenverein in einem Offenen Brief (den nachtkritik.de hier veröffentlicht), scharf kritisiert. Lammert hatte auf der Veranstaltung am vergangenen Samstag die Eröffnungsrede gehalten und sich dabei deutlich zur Theaterkultur bekannt: "Theater sind systemrelevant, anders, aber gewiss nicht weniger als Banken oder Parlamente. Salopp formuliert: Der Kunst kann der Staat egal sein, dem Staat die Kunst nicht, und die Kultur schon gar nicht."

Kathrin Röggla erhält ersten Franz-Hessel-Preis

Flaneurin der Jetztzeit

29. November 2010. Die Dramatikerin Kathrin Röggla ist, gemeinsam mit der Romanautorin Maylis de Kerangal, erste Trägerin des "Franz Hessel"-Preises.

Faust-Theaterpreise im Essener Aalto-Theater vergeben

Unverzichtbare Theatervermittler

28. November 2010. Gestern Abend wurde im Aalto-Theater in Essen der deutsche Theaterpreis DER FAUST verliehen.

Die Preisträger:

Regie Schauspiel
Roger Vontobel,
Don Carlos, Staatsschauspiel Dresden

Darstellerische Leistung Schauspiel
Paul Herwig als Pinneberg in Kleiner Mann - was nun?, Münchner Kammerspiele
Sophie Rois als Manuela in Mädchen in Uniform - Wege aus der Selbstverwirklichung,
Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Wegen Stimmen-Gleichstand bei der Abstimmung gibt es dieses Jahr zwei Preisträger

Künstler der russischen Performancegruppe VOINA in Moskau verhaftet

Eindruck persönlicher Rache

27. November 2010. Zwei Künstler des anarchistischen russischen Künstlerkollektivs "Voina", Leonid Nikolayev und Oleg Vorotnikov, sind vergangene Woche in Moskau verhaftet worden. Grund der Verhaftung ist eine Voina-Aktion im September in Moskau, in deren Verlauf die Künstler ein Polizeiauto umgekippt und Polizisten mit Fahradschlössern an eine Moskauer Sehenwürdigkeit angeschlossen hatten, um öffentliche Aufmerksamkeit auf Korruptionsfälle im russischen Innenministerium zu richten.

Die Fusion des Theaters Anklam mit dem Staatstheater Schwerin wird immer wahrscheinlicher

Muss sein

26. November 2010. Die geplante Fusion des Theaters Anklam mit dem Staatstheater Schwerin wird einem Bericht des Nordkurier (26.11.2010) zufolge immer wahrscheinlicher.

Intendant des Theaters Neubrandenburg/Neustrelitz wechselt 2012 nach Sachsen

Auf dem Intendanten-Karussell

Chemnitz/Neustrelitz, 26. November 2010. Die Theaterszene Mecklenburg-Vorpommerns bleibt in Bewegung: Nachdem die Theater Vorpommern GmbH ihrem Intendanten Anton Nekovar vor einem guten halben Jahr gekündigt hat, geht nun Ralf-Peter Schulze, Intendant der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, freiwillig – und zwar 2012 nach Sachsen. Wie der Nordkurier meldet, hätte die Mittelsächsische Theater und Philharmonie gGmbH mit den Theatern Freiberg und Döbeln sowie der Seebühne Kriebstein hatte zuvor offiziell verkündet, dass ihre Gesellschafter Schulze berufen hätten.

Externer Prüfer soll am Theater Altenburg/Gera nach Schuldigen suchen

Vertrauenssache

Altenburg / Gera, 26. November 2010. Die Beinahe-Insolvenz des Theaters Altenburg-Gera wird Konsequenzen haben. Wie der mdr berichtet, beschlossen die Gesellschafter des Hauses, "mögliche Haftungsfragen von Personen und Organen der GmbH, einschließlich der Geschäftsführung, durch einen externen Prüfer untersuchen zu lassen". Der Prüfer solle außerdem mögliche Handlungsempfehlungen an die Gesellschafter ausarbeiten, teilten der Altenburger Landrat und die Oberbürgermeister der Städte Gera und Altenburg mit.

Der Deutsche Städtetag hat eine Resolution zur kommunalen Finanzlage vorgelegt

Erdrückende Dynamik

25. November 2010: Der Deutsche Städtetag, ein freiwilliger Zusammenschluss von kreisfreien und kreisangehörigen Städten in Deutschland, fordert in einer Berliner Resolution die Gewerbesteuer zu stärken und die Grundsteuer zu reformieren, um eine deutliche finanzielle Entlastung der Kommunen zu erreichen; andernfalls könnten die Kommunen nicht ihre Aufgaben, etwa die Finanzierung von Kulturträgern wie den Theatern, nachkommen.

Veheerende Bilanz: Abschlussbericht zur Intendanz von Hans-Joachim Frey in Bremen

Enorm angewachsen

25. November 2010: Innerhalb von zwei Jahren hat der ehemalige Intendant des Theaters Bremen, Hans-Joachim Frey, das Defizit des Hauses mehr als verzehnfacht, berichtet Radio Bremen. Das sei dem geprüften Bericht des Theaters Bremen zu entnehmen. Nach Radio-Bremen-Informationen hatte das Theater Ende der Spielzeit 2008/09 einem Rekordschuldenberg von 5,2 Millionen Euro.

Die Theater Rostock und Parchim gründen eine gemeinsame Holding

Ein langfristiges Plus

25. November 2010: "Mehr Zuschauer, bessere Einspielergebnisse und weniger Personalkosten soll die Neugründung einer gemeinsamen Holding den Theatern in Rostock und Parchim bringen", berichtet Christine Weber (Norddeutsche Neueste Nachrichten, 25.11.2010). Derzeit diskutiere die Politik über vertragliche Grundlagen und Zielsetzungen der zu gründenden GmbH. Erstmals habe die Rostocker Stadtverwaltung in einer Beschlussvorlage für die Bürgerschaft dabei Zahlen vorgelegt.

Rettungsschirm für dasTheater Altenburg-Gera

Konglomerat von Fehlern und Versäumnissen

24. November 2010. Die drohende Insolvenz der Theater&Philharmonie Thüringen GmbH (TPT) ist abgewendet. Wie die Thüringische Landeszeitung meldet, beschloss die Landesregierung in ihrer gestrigen Kabinettsitzung einen außerordentlichen Zuschuss in Höhe von 1,088 Millionen Euro für das Mehrspartentheater Altenburg/Gera.

Schauspiel Essen feuert Regisseurin

Unüberbrückbare Differenzen

20. November 2010. Einer Meldung des Schauspiels Essen zufolge hat Intendant Christian Tombeil das Heimat-Projekt Winterreise - Eine Spurensuche der Regisseurin Bernarda Horres kurz vor der Premiere wegen unüberbrückbarer künstlerischer Differenzen aus dem Spielplan genommen und sich von der Regisseurin getrennt.

Rettung für das Thalia Theater Halle in Sicht

Schließung hinfällig

20. November 2010. Bei den Tarifverhandlungen für die Haustarifverträge für die Bühnen der Stadt Halle ist gestern eine Einigung erzielt worden. Wie die Träger GmbH der Bühnen mitteilte, habe die Solidarität aller Mitarbeiter damit das Thalia Theater zunächst vor der drohenden Schließung bewahrt. Denn bei einer geplanten Laufzeit der Tarifverträge von Januar 2011 bis zum 31. Juli 2016 seien alle Beschäftigten bereit gewesen, auf Gehalt und künftige Lohnsteigerungen zu verzichten. In den kommenden fünf Jahren seien betriebsbedingte Kündigungen somit ausgeschlossen.

Wuppertal: Sparten und Schauspielhaus sollen erhalten bleiben, Finanzierung weiter unklar

Voll Hoffnung auf den Neustart

Wuppertal, 19. November 2010. Der Wuppertaler Theatertod scheint abgewendet, meldet heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Stadt möchte beide Sparten, Oper und Schauspiel, erhalten, macht deren Zukunft aber davon abhängig, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen mit mindestens zwanzig Prozent an den Betriebskosten beteiligt. Die neue Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) hat bisher lediglich erklärt, den bedrohten Theatern helfen zu wollen. Die Kommune wird deshalb die geplanten Kürzungen von zwei Millionen Euro bis zur Verabschiedung des Landeshaushalts aussetzen. Für das denkmalgeschützte Schauspielhaus wird ein neues Konzept gesucht. Gedacht ist an ein "offenes Haus für Kunst und Kultur", das von der freien Szene und für Ausstellungen genutzt wird. Das Ensemble soll in der Nähe des Opernhauses eine neue, sehr viel kleinere Spielstätte beziehen, an deren Realisierung sich der Förderverein der Theaterfreunde finanziell beteiligen wird.

Thalia Theater Halle schlägt seine Umwandlung in eigenständiges Junges Schauspiel Sachsen-Anhalt vor

Erweiterte Spielräume und Aktivitäten

18. November 2010. Leitung und Ensemble des von der Abwicklung bedrohten Thalia Theaters Halle haben heute mit einem Konzeptentwurf für ein Junges Schauspiel Sachsen-Anhalt erste konkrete Überlegungen für eine modifizierte Fortführung ihres Theaters vorgelegt. Der Entwurf sieht vor, das seit einiger Zeit in den Verbund der Bühnen der Stadt Halle integrierte Haus wieder in die Eigenständigkeit zu überführen und zu einem "Junges Schauspiel Sachsen-Anhalt" auszubauen. Wie das Theater mitteilt, wurden die Vorschläge heute mit Bitte um Diskussion an Kultusministerin Prof. Birgitta Wolff, Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Haselhoff und Finanzminister Bullerjahn übermittelt.

Erfurts Generalintendant Guy Montavon für Strukturveränderungen

Ballungsräume schaffen

18. November 2010. Guy Montavon, Generalintendant in Erfurt, räumt Thüringens kleineren Theatern kaum Überlebenschancen als Produktionsstandorte ein. Dies ist in einem Interview nachzulesen, das Montavon der Thüringer Allgemeinen gegeben hat. Angesichts sinkender Einwohnerzahlen und des im Jahr 2019 auslaufenden Solidarpakts II müsse es Strukturveränderungen geben, so Montavon, der sich zugleich dafür aussprach, die großen Theater der Region zu stärken.

Theater Bonn soll 3,5 statt 7 Millionen Euro einsparen / Offener Brief des Personalrats

Weniger sparen

Bonn, 17. November 2010. Wie einem Bericht in der Welt zu entnehmen ist, sollen dem Theater Bonn nun 'nur' 3,5 Millionen Euro gekürzt werden. Anfang der Woche war noch von 7 Millionen die Rede gewesen. Dadurch drohe dem Haus "ein Personalabbau, der die Struktur des Theaters zutiefst beschädigen wird", urteilt der Deutsche Bühnenverein (nachzulesen auf der Website des Theaters Bonn). Es muss voraussichtlich nicht mehr die gesamte Schauspielsparte, sondern lediglich eine Spielstätte geschlossen werden.

Kölner Ex-OB fordert Entschuldigung von Intendantin Karin Beier

In einen Kontext setzen

Köln, 16. November 2010. Wie wir der Rheinischen Post entnehmen, hat der frühere Oberbürgermeister der Stadt, Fritz Schramma (CDU), von der Kölner Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier eine Entschuldigung gefordert. In ihrer Inszenierung von Elfriede Jelineks Baukatastrophen-Trilogie Das Werk / Im Bus / Ein Sturz, dessen dritter Teil den Einsturz des Kölner Stadtarchivs thematisiert, hatte Beier als O-Töne Zitate Schrammas zum Unglück eingespielt – "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Naturgewalt handelt," zum Beispiel.

Jury für Theatertreffen-Stückemarkt steht fest / Bewerbungsfrist: 1. Dezember

Dramatiker, erkennet euch selbst!

Berlin, 17. November 2010. Wie die Berliner Festspiele mitteilen, steht fest, welche Juroren über die Einladungen zum Stückemarkt des Theatertreffens im Mai 2011 entscheiden. Mitglieder der Jury sind Nurkan Erpulat (Regisseur, Berlin), Barbara Mundel (Intendantin Theater Freiburg), Martin Heckmanns (Autor und Dramaturg, Berlin/Dresden), Jan Klata (Regisseur und Autor, Warschau) und Iris Laufenberg (Leiterin des Theatertreffens).

Geschäftsführer des Rostocker Volkstheaters fristlos entlassen

Verantwortlich für Millionenloch?

Rostock, 16. November 2010. Wie vor wenigen Tagen bereits vom Rostocker Bürgermeister angekündigt, hat sich der Hauptausschuss der Rostocker Bürgerschaft gestern Abend entschieden, den Vertrag mit Kay-Uwe Nissen, dem kaufmännischen Geschäftsführer des Rostocker Volkstheaters, zu kündigen. Darüber berichten u.a. NDR 1 Radio MV und Ostsee-Zeitung.

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