Neues aus der Akademie #2
Die Erzählung des (Un)Sichtbaren
Unsere Mini-Serie geht weiter: In Folge #2 setzen sich Florence Minder und Manon Faure mit Licht- und Wasserreflexionen auseinander. Die beiden Mitglieder der Theatergruppe "Venedig Meer" erforschen gemeinsam mit ihrem Team alternative Energiequellen im Bereich der Theatertechnik in Zusammenarbeit mit dem Théâtre de Liège.
Neues aus der Akademie ist eine Mini-Serie auf nachtkritik.plus. Einmal im Monat gibt es Nachrichten aus der Dortmunder Akademie für Theater & Digitalität: Genauer gesagt an jedem dritten Mittwoch im Monat.
Folge 2: Die Erzählung des (Un)Sichtbaren - Wenn die Bühne durch Schwerkraft leuchtet
Der Raum ist verdunkelt, LED-Leuchtstäbe stehen auf dem Boden verteilt. In der Mitte eine Scheibe, beklebt mit Spiegelfolie, die zwei Menschen physisch voneinander trennt und gleichzeitig durch Reflexionen in ihrer Interaktion miteinander verbindet. Florence Minder und Manon Faure experimentieren mit Licht- und Wasserreflexionen, um das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Die beiden Mitglieder der zeitgenössischen belgischen Theatergruppe „Venedig Meer“ erforschen gemeinsam mit ihrem Team alternative Energiequellen im Bereich der Theatertechnik in Zusammenarbeit mit dem Théâtre de Liège. Für ihre neueste Produktion „L'invisible n'est pas inexistant“ (dt.: „Das Unsichtbare ist nicht inexistent“), wird Strom mithilfe von Schwerkraft generiert und auf der Bühne eingesetzt. Das dahinterliegende technische Konzept heißt „Gravity Light“.
Prototypisch setzen sich Florence Minder, Manon Faure, Julian Jaillot, Yorrick Detroy und Amélie Géhin im Rahmen des europaweiten Forschungsprojektes ACuTe* an der Akademie für Theater und Digitalität mit den Fragen auseinander, wie viel Licht eine Erzählung benötigt und wie man ressourcenschonend auf der Bühne arbeiten kann. Die Akademie für Theater und Digitalität begleitet die europäische Produktion als Kooperationspartnerin und stellt nicht nur die notwendige technische und räumliche Ausstattung zur Verfügung, sondern steht auch bei Fragen der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite.
Zwischen dem Experimentellen, dem Prototypischen, dem Philosophischen und dem Technischen beantworten die künstlerische Leiterin und die Betriebsdirektorin des Projektes Fragen zum künstlerischen Forschungsprozess und geben einen Ausblick auf ein Theater, in dem Energie bewusst genutzt werden kann.
* ACuTe ist ein Akronym für "Culture Testbeds for Interactivity, Performance and Technology" und wird von einem Konsortium um die University of Applied Sciences in Oulu in Finnland geleitet. Das von der EU finanzierte Großprojekt, an dem die Akademie für Theater und Digitalität als Partnerin beteiligt ist, fördert für einen Zeitraum von vier Jahren den Einsatz und die Erforschung neuester digitaler Technologien in Theaterproduktionen.
Die Akademie für Theater und Digitalität ist als sechste Sparte des Theater Dortmund ein Ort für Kreativität, Innovation und künstlerische Forschung. Hier werden Theater und Digitalität in prototypischer Form vereint, um die Zukunft der Theaterlandschaft zu formen. Klassische Aufführungsformen sollen mit digitalen Technologien und Methoden bereichert werden, um ein neues Theatererlebnis zu schaffen. In diesem Sinne ist sie nicht nur im regionalen, sondern auch im nationalen und internationalen Zusammenhang zukunftsweisend.
Kamera: Niclas Weist
Schnitt: Daniela Sülwold
Team "Venedig Meer": Florence Minder, Manon Faure, Julian Jaillot, Yorrick Detroy, Amélie Géhin
Foto © Akademie für Theater und Digitalität Dortmund
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