Hamlet - Münchner Residenztheater
Nest in Schieflage
von Christian Muggenthaler
München, 13. Mai 2021. Das Theater bringt die Wahrheit ans Licht. So ist das zumindest in William Shakespeares Tragödie "Hamlet": Der Brudermörder verfängt sich in der Parallelität des Bühnengeschehens. Und wie steht es um die Wahrheitsfindung in Robert Borgmanns Inszenierung des Klassikers am Münchner Residenztheater? Ganz gut soweit: Da zeigt sich eine ganz eigene Wahrheit. Dass nämlich dort, wo sich Lug und Trug und Unrecht einnisten, das Nest im Nu auseinander fällt, alle Wahrheit aus dem Lot gerät und die allgemeine Lage die Schieflage des Wahnbilds bekommt – inklusive Geistererscheinung. So wie die Titelfigur sich in den Wahnsinn zu flüchten scheint, sein aus dem Gleichgewicht gebrachtes Ich darin verbirgt und beschützt, so verlagert diese neue Münchner Inszenierung – eigentlich völlig logisch – all den Stoff in Bereiche jenseits der Logik.
Rex Osterwald - Residenztheater München
Mit Raubtieren reden
von Sascha Westphal
München / online, 27. April 2021. Michel Decar beschreibt seinen Monolog "Rex Osterwald" nicht nur als "Stück für einen T-Rex". In seinen Regieanweisungen wird er sogar noch deutlicher. "Ein T-Rex ist mindestens 3,70 groß und hat 60 Zähne", heißt es dort. Und an diese Beschreibung soll sich das Theater halten, das diesen Text zur Aufführung bringen möchte. Sonst gäbe es halt keine Aufführung. Das ist natürlich nicht ernst gemeint. Dennoch sollte man die Forderung nicht einfach als Scherz abtun. Sie deutet ein Spiel mit dem Möglichen wie mit dem Unmöglichen an, das einen zu einer tieferen Wahrheit führt.
Macbeth. Ein Kurznachrichtentheater - Staatstheater Nürnberg
Kessel brodelt, Feuer zischt – die Emojis mischt!
von Christian Rakow
Nürnberg, 12. März 2021. Der Kurznachrichtendienst Telegram ist seit Beginn der Corona-Pandemie regelmäßig Online-Spielwiese für die ihrer Bühnenheimat beraubten Theater. Die Knobelenthusiasten von machina eX baten ihre Fans hier schon zu Krimiabenteuern (Lockdown, Homecoming). Die Performancegruppe Vorschlag:Hammer schuf mit Twin Speaks einen ironisch leichten Mystery-Thriller. Dabei bietet Telegram jedes Mal den Platz für den ganzen Reichtum an Multimediakunst: einen rhythmischen Wechsel aus getippten Chat-Einträgen samt Emojis, mündlichen Sprachnachrichten, Videoeinspielungen und Links ins World Wide Web.
Regie: Corinna Harfouch, Hannah Dörr
Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner
Regie: Markus Acher, Micha Acher, Cico Beck, Fehler Kuti, Theresa Loibl, Sascha Schwege
Regie: Falk Richter, Anouk van Dijk
Regie: Magz Barrawasser / Ricardo Fernando & Carla Silva
Regie: Florentina Holzinger
Regie: René Pollesch
Regie: Bluespots Productions & Oleg Eremin, theter & Alice Bever
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