Der eingebildete Kranke - Schauspiel Hannover
Geschichten aus dem Hypochondriarchat
von Jan Fischer
Hannover, 24. September 2021. Es ist einer dieser Tage, man kennt das, nichts zu tun, man steckt im Behandlungstank, der einen auf -273 Grad runterkühlt, und dann geht es los mit den Intrigen. Jedenfalls hat Philippe in Anne Lenks "Der eingebildete Kranke" so einen Tag. Dass er bei ihr nicht Argan heißt wie bei Molière, ist eine Regieentscheidung: Alle Figuren sind umbenannt und heißen wie die Darsteller:innen, die sie spielen. Aber zurück zu den Intrigen: Eine Liebe mit anderweitig verordneter Hochzeit dort, eine Erbschleicherin da, ein Quacksalber, und mittendrin eben: Philippe, dessen einzige Krankheit ist, zu glauben, er hätte eine Krankheit.
Wüst. Oder die Marquise von O... Faster Pussycat! Kill! Kill! - Theater Bremen
Last Woman Standing
von Falk Schreiber
Bremen, 10. September 2021. Nach einer knappen Stunde "Marquise von O." fragt Judith Goldberg, ob man vielleicht vorspulen wolle. Dann schmeichelt sich mit Dieses Mädchen von der Hamburger Band Die Heiterkeit ein geschmackssicher ausgewählter Popsong in die Inszenierung: "Dieses Mädchen bin ich / mit einem anderen Gesicht / mit einem anderen Namen / und mit anderen Haaren." Und auf der Hinterbühne geht es zur Sache. Jemand wird abgeschlachtet, zu melancholischem Indiepop.
Demokratische Sinfonie - Oldenburgisches Staatstheater
Der Bratschen-Sound der Kanzlerin
von Michael Laages
Oldenburg, 17. Juli 2021. Frisch gewählt sind die Damen und Herren, die da gerade Platz nehmen im Halbrund der Arena aus blauen Sesseln – im neuen Deutschen Bundestag, dem 19. Parlament seit 1949. Eine Wahlurne war zu sehen gewesen auf der Bühne, Menschen steckten weiße Zettel hinein; dann wurde die vom TV-Bildschirm vertraute Ergebnis-Grafik simuliert, und aus den Blöcken in Schwarz, Rot und Grün, Gelb und Blau gaben die führenden politischen Köpfe von CDU/CSU, SPD und Grünen, FDP und AfD per Video-Projektion die ersten Nach-Wahl-Statements ab. Schließlich schwor die Stimme des Parlamentspräsidenten Wolfgang Schäuble das Personal ein auf die parlamentarischen Regeln – und jetzt, bei Schäubles Rede, war erstmals (nach dem Einstimmen des Orchesters auf das nun beginnende Stimmengewirr) das Prinzip zu hören, auf dessen Basis der Berliner Komponist Paul Brody die "Demokratische Sinfonie" entworfen hat, die da als letzte Premiere der Saison am Staatstheater in Oldenburg zur Uraufführung gekommen ist. Sie ist ein musikalisches Abenteuer.
Regie: Julia Häusermann, Simone Aughterlony
Regie: Ron Zimmering
Regie: Daniel Foerster
Regie: Theresa Henning
Regie: Robert Gerloff
Regie: Armin Petras
Regie: Nina Mattenklotz
Regie: Stefan Pucher
Regie: Kevin Rittberger
Regie: Monika Gintersdorfer / Franck Edmond Yao
Regie: Nina Gühlstorff AKA:NYX
Regie: Alice Buddeberg
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