Die Physiker - Herbert Fritsch teilchenbeschleunigt Friedrich Dürrenmatts apokalyptische Komödie am Uraufführungsort in Zürich
Die Slapstickformel
von Christoph Fellmann
Zürich, 19. Oktober 2013. Er schaffe im Theater den Sinn ab, damit er in Ruhe sterben könne. Das hat Herbert Fritsch früher in diesem Jahr in einem Interview mit der Berliner Zeitung gesagt. Da klingt es wie eine Fügung des Weltspielplans, dass der Regisseur am Schauspielhaus in Zürich nun auf Friedrich Dürrenmatt trifft. Genauer, auf die "Physiker", 1962 an gleicher Stelle uraufgeführt. Da versteckt sich Möbius (Milian Zerzawy) in einem Irrenhaus, auf dass die von ihm gefundene Weltformel nicht dem Sinn, dem Krieg und der allgemeinen Habgier anheimfalle. Er wolle das Eintrittsgeld zurück, rief Fritsch im gleichen Gespräch, für all die Abende, "an denen mir irgendwelche Fundamentalisten und Fanatiker, irgendwelche verhinderten Oberlehrer und Schwachmaten die Welt erklärt haben".
Zarathustra 1.2 - Die Schweizer Theatergruppe 400asa virtualisiert Zürich, um zu Nietzsche zu kommen
Geil animiert!
von Julia Stephan
Zürich, 13. Oktober 2013. Schweizer Städte sind beim Theaterkollektiv 400asa derzeit riesige Spielwiesen. Die Gruppe um den findigen Regisseur Samuel Schwarz hat ein Fantasy-Computerspiel kreiert, das im öffentlichen Raum spielt und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischt. Es heißt "Der Polder" und hat inzwischen so viele Versionen, dass einem davon schwindlig wird.
Arrivals I - Neuintendant Peter Kastenmüller arbeitet am Zürcher Neumarkt-Theater mit Migranten zum Thema Leben in Ankunftsstädten
Zürich, offene Stadt?
von Claude Bühler
Zürich, 3. Oktober 2013. Der Start sieht aus wie eine Hinwendung zum italienischen Kino des Neorealismus: Peter Kastenmüller eröffnete vergangene Woche seine Intendanz am Neumarkttheater mit seiner Bühnenversion von Luchino Viscontis Rocco und seine Brüder – dies unter dem saisonalen Überthema "Offene Stadt", was an einen anderen Klassiker der Epoche erinnert: an "Rom, offene Stadt" von Roberto Rossellini. Dem Realismus scheint Direktor Kastenmüller allerdings auf neue Art auf die Spur kommen zu wollen. Er macht es sich nicht leicht. Und uns auch nicht: bei seiner "Rocco"-Inszenierung über die süditalienische Familie, die im reichen Mailand ankommt und scheitert, bekundeten die Rezensenten Mühe angesichts der abstrahierenden Erzählformen.
Regie: Peter Kastenmüller
Regie: Barbara Frey, Bastian Kraft, Sebastian Nübling
Regie: Lars-Ole Walburg
Regie: Sebastian Nübling / Ives Thuwis
Regie: Christoph Marthaler
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- 10. Mai 2024 Berlin: Produktionsmanagerin Christine Elbel verstorben
- 10. Mai 2024 Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
- 10. Mai 2024 Deutscher Amateurtheaterpreis "Amarena" vergeben
- 09. Mai 2024 Oberammergau: Stückl-Uraufführung abgesagt
- 08. Mai 2024 Intendantin Annemie Vanackere verlängert am Berliner HAU
- 06. Mai 2024 Bochum: Sabine Reich leitet ab 2025 das Prinz-Regent-Theater
- 06. Mai 2024 Wiener Festwochen: Kritik an Rede an Europa
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