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Rostocker Aufsichtsrat befürwortet Haustarif für Orchester

Auf Konfrontationskurs

Rostock, 18. September 2014. In Rostock hat der Aufsichtsrat des Volkstheaters die Einführung eines Haustarifvertrags für die 72 Orchestermitglieder auf einer Sondersitzung am Mittwochabend befürwortet. Die vorliegende Zielvereinbarung mit dem Land, die u.a. die Schließung zweier Sparten (Oper und Tanz) und das Einfrieren der Fördermittel vorsieht, hat der Aufsichtsrat hingegen abgelehnt. Die Zeichen stünden also auf Konfrontation, so Frank Pubantz in der Ostsee-Zeitung (18.9.2014). "Der Abschluss eines Haustarifvertrages und der Beschluss einer Zielvereinbarung schließen sich nun aus", bringt es Aufsichtsratsvorsitzende Eva-Maria Kröger (Die Linke) auf den Punkt.

Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) ist Spartenschließungen gegenüber aufgeschlossen und mache "kein Hehl daraus, dass er den Stadtzuschuss senken möchte", so die OZ. Außerdem greift er den neuen Volkstheater-Intendanten Sewan Latchinian und seinen Geschäftsführer Stefan Rosinski in einem Schreiben an, weil diese gar nicht befugt gewesen sei, einen Haustarif für das Orchester auszuhandeln. Die Entscheidungsbefugnis liege bei den Gesellschaftern, also der Stadt.

Mecklenburg-Vorpommerns Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD), der perspektivisch eine Fusion der Theater Rostock und Schwerin favorisiert, fordert, dass die Rostocker Bürgerschaft die Zielvereinbarung bis Ende November absegnet. Und erst, wenn Rostock "verbindliche Strukturentscheidungen" trifft, werde das Land über die Finanzierung des dringend benötigten Theaterneubaus verhandeln. Vage stellt die Landesregierung eine "Dynamisierung der Landesmittel ab 2020" in Aussicht. Vorerst soll es bei dem Etat von insgesamt 35,8 Millionen Euro für alle Theater pro Jahr bleiben.

(Ostsee-Zeitung / ape)

 

Mehr zur Rostocker Lage:

Meldung vom 15. September 2014 – Drohende Schließung von Sparten in Rostock

Presseschau vom 15. September 2014 – Über die drohende Spartenschließung in Rostock

Presseschau vom 6. September 2014 – Über die Zielvereinbarung für das Volkstheater

Presseschau vom 25. August 2014 – Gespräch mit dem VT-Geschäftsführer Stefan Rosinski

Meldung vom 6. Mai 2014 – Kahlschlagpläne gefährden die Existenz des Volkstheaters

Meldung vom 11. April 2014 – Zwei neue Sparten am Volkstheater Rostock

Videoaufzeichnung des Podiumsgesprächs "Was darf die Kunst kosten?" vom 6. Februar 2014

Rostocker Signal – Statement anlässlich des Bühnenverein-Austritts des Volkstheaters

Meldung vom 22. Januar 2014: Stellungnahme des Bühnenvereins zum Austritt Latchinians

Meldung vom 20. Januar 2014: Intendant Sewan Latchinian legt Bühnenvereins-Ämter nieder

Meldung vom 5. Dezember 2013: Volkstheater Rostock verlässt den Deutschen Bühnenverein

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Kommentare  
Rostocker Haustarif: Sensation
Klasse, Herr Latchinian und Herr Rosinski.Sie haben nach gefühlten Jahrzehnten endlich den gordischen Knoten durchhauen, alle Orchesterstellen gerettet und gleichzeitig endlich eine Lösung für das den Musikern zustehende Geld (auch dieOst/West - Angleichung 25 Jahre nach Mauerfall!) gefunden. Und das gegen soviele Widerstände. Respekt. Das ist einmalig. Das ist eine Sensation.
Rostocker Haustarif: Kritik an Überschrift
„Rostocker Aufsichtsrat beschließt Haustarif für Orchester“: Diese Überschrift ist in mehrfacher Hinsicht unrichtig. Der Aufsichtsrat ist kein Gremium, das Beschlüsse trifft. Er überwacht die Arbeit der Geschäftsführung und berichtet den Gesellschaftern. Diese allein können über eine Entscheidungsgewalt verfügen. Einziger Betreiber des Volkstheaters ist die Stadt Rostock. Entsprechend vertritt sie die Entscheidungsgewalt und nicht das Theater selbst.
Rostocker Haustarif: Korrektur
"Rostocker Aufsichtsrat beschließt". Da freuen sich die Ahnungslosen.

Liebe/r Jurinski und vorherige Hinweise, wir bitten um Entschuldigung, danken für Hinweis und haben korrigiert. MfG, die Redaktion)
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