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Wiesbaden: Laufenberg kündigt Intendanzende an
Sauer auf Grüne
Wiesbaden, 20. September 2021. Der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Uwe Eric Laufenberg kündigt in einem Offenen Brief an, seinen bis 2023/24 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen.
In dem an die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn (Grüne) gerichteten Schreiben zeigt sich Laufenberg verärgert, dass die per Vertragsverlängerungsklausel für diesen Monat vereinbarten Gespräche, "ob und zu welchen Konditionen mein Vertrag als Intendant über den Ablauf der Spielzeit 23/24 hinaus verlängert wird", noch nicht eröffnet wurden. "Ihr lautes Schweigen kann ich mir nur so erklären, dass Sie nicht reden wollen", schreibt Laufenberg und erklärt, "dass ich mein Amt ab der Spielzeit 24/25 zur Verfügung stelle. Bis dahin werde ich das Wiesbadener Staatstheater selbstverständlich weiterhin verantwortungsbewusst und vertragsgerecht führen und hoffe auf eine bessere, gedeihliche Zusammenarbeit für die noch verbleibende Zeit."
Uwe Eric Laufenberg, geboren 1960 in Köln, ist ausgebildeter Schauspieler und arbeitet seit 1988 als Schauspiel- und Opernregisseur. Nach Intendanzen in Potsdam (2004–2009) und an der Oper Köln (2009–2012) kam er 2014 ans Staatstheater Wiesbaden.
Während der Corona-Pandemie im September 2020 war Laufenberg mit dem Hessischen Kunstministerium wegen des Hygienekonzepts an seinem Haus in Konflikt geraten. Dazu schreibt Laufenberg in seinem Offenen Brief an die Ministerin: "Ich frage mich, ob die schiedsgerichtliche Bewertung der aus Ihrem Haus als Kräftemessen angelegten Abmahnung (die als ungültig festgestellt wurde!) insofern nachwirkt: Seit der Verkündung der Entscheidung habe ich von Ihrer Seite nichts mehr gehört. Das hätte ich anders erwartet. Jedenfalls finde ich es schade, dass Ihr Haus die in meinem Anstellungsvertrag selbst gesetzte Obliegenheit nicht ernstnimmt."
(Hessisches Staatstheater Wiesbaden / sueddeutsche.de / chr)
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Lieber Rothschild: immer scheitern, besser scheitern. Bravo alter Laufenberg.
Bin mal gespannt, ob das das Ensemble und das künstlerische Leitungsteam geanauso sieht. Ist es "in jedem Fall ein Gewinn", wenn die alle sich neue Jobs suchen müssen?
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