Österreichischer Kulturminister prüft Verantwortlichkeit von Burgintendant Hartmann
"Mögliche Mitschuld"
3. März 2014. Nachdem er Burgintendant Matthias Hartmann wiederholt sein Vertrauen ausgesprochen hatte, hat Österreichs Kultusminister Josef Ostermayer am vergangenen Sonnabend nun doch angekündigt, ein Rechtsgutachten in Auftrag zu geben, das "eine mögliche Mitschuld Hartmanns an der Burgtheater-Krise klären" solle. Das sagte Ostermayers Sprecher der Wiener Tageszeitung "Die Presse" am Sonntag, und: "Wenn es die gibt, muss sichergestellt sein, dass das Gutachten auch vor dem Arbeitsgericht hält. Sonst müsste man den Vertrag auszahlen."
Abgesehen davon werde der Bund die Burg-Subvention "keinesfalls erhöhen", so Ostermayer zu der Zeitung. Ein Brief mit dem Ersuchen um eine Burg-Prüfung werde heute, Montag, den 3. März 2014, dem Wiener Rechnungshof übermittelt. Ferner will sich Ostermayer, so "Die Presse", erneut mit Ensemble-Vertretern und demnächst auch mit der Burg-Geschäftsführung treffen.
Die Burg klagt zurück
Die Zeitung berichtet außerdem, dass Ostermayer noch mehrere Rechtsgutachten, "auch über schadensrechtliche und gesellschaftsrechtliche Konsequenzen der Burg-Causa", einholen wolle und außerdem fordere, dass der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zur Gänze veröffentlicht werde.
Der Burg-Aufsichtsrat habe auch ein Gutachten in Auftrag gegeben: Es solle die Mitverantwortung der KPMG klären, "die noch vor einem Jahr für den Jahresabschluss 2011/12 einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt hatte". Bezüglich eines von KPMG-Seniorpartner Martin Wagner noch vor Übermittlung des Endberichts gegebenen Interviews in der "Presse" "soll" eine Anzeige bei der Standesvertretung eingebracht worden sein.
(Die Presse / sd)
Hier ist unsere Chronik der Burgtheaterkrise, und hier kommentiert der Wiener Kulturjournalist Norbert Mayer (Leitender Redakteur bei der Tageszeitung "Die Presse") für uns die Verwicklungen.
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