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Musiktheater-Regisseur Stefan Huber verstorben
25. November 2023. Im Alter von 63 Jahren ist der Regisseur Stefan Huber verstorben. Das meldet die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA).
Stefan Huber, gebürtiger Schweizer, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Bern Schauspiel und war danach drei Jahre lang am Stadttheater Aachen engagiert. Bereits während des Studiums wurde er für die Rolle des Tony in "West Side Story" ans Pfalztheater Kaiserslautern verpflichtet. Seinen Ruf als Spezialist für das Genre Musical erwarb er in Wien, durch seine Mitwirkung an Musical-Produktionen, unter anderem im Original-Cast von "Les Misérables". Als Autor schrieb Huber das Musical "Born To Be Wild" und übersetzte unter anderem das Broadway-Musical "Crazy For You" von George und Ira Gershwin und Stephen Sondheims "Merrily We Roll Along". Einen Namen als Regisseur, Stückentwickler und Autor neuer Schweizer Musicals machte sich Huber mit den Uraufführungen von "Heidi 1 + 2", "Die Schweizermacher", "Gotthelf" und "Io Senza Te", das mit dem Prix Walo für die beste Theaterproduktion ausgezeichnet wurde.
Daneben war er regelmäßig als Regisseur für Schauspiel, Operette und Oper tätig. Mit dem Musiker Kai Tietje schrieb und inszenierte Stefan Huber die Mischa Spoliansky-Revue "Heute Nacht oder nie" im Auftrag der Komischen Oper Berlin. Zum Erfolg wurde dort auch seine Neuinszenierung der Operette "Clivia" mit den Geschwistern Pfister, mit denen er wiederholt zusammenarbeitet.
Bei den Bad Hersfelder Festspielen brachte Stefan Huber unter anderem Musicals wie "Jesus Christ Superstar", "Die Rache der Fledermaus" und "Titanic". "Die Bad Hersfelder Festspiele verdanken Stefan Huber einige ihrer schönsten, bewegendsten und erfolgreichsten Musical-Inszenierungen", zitiert die HNA aus einem Statement des Festspiel-Intendant Joern Hinkel. Der Regisseur habe "so vielen Tausend Menschen auf der Bühne und im Zuschauerraum unvergessliche Augenblicke geschenkt, hat mit seinem Humor, seiner Genauigkeit, seinem liebevollen und klaren Blick auf die Figuren, die er auf die Bühne brachte, die Zuschauer bezaubert und sie in andere Welten eintauchen lassen".
Holk Freytag, langjähriger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, bezeichnet Stefan Huber als einen der "fähigsten und zugleich sympathischsten Kollegen, die ich in meiner langen Theaterlaufbahn kennenlernen durfte". Huber habe substanziell zu einer Professionalisierung des Genres Musical im deutschsprachigen Raum beigetragen.
Im Oktober war Stefan Huber in Berlin für sein Lebenswerk noch mit dem Ehrenpreis der Deutschen Musical Akademie geehrt worden. Nun erlag er seiner ALS-Erkrankung.
(Hessische Niedersächsische Allgemeine, Staatstheater Nürnberg, musicalplus.de / eph)
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