Theaterpodcast (43) - Corona und kein Ende: Ausfälle, Absagen, Umbesetzungen
Abendprogramm: Ausnahmezustand
24. Januar 2022. Omikron trifft die Ensembles hart. Ausfälle, Verschiebungen und Ersatzveranstaltungen sind an der Tagesordnung. Rollen müssen kurzfristig umbesetzt werden, Schauspieler:innen springen ein und gehen schon mal mit Textbuch auf die Bühne. Einblicke in den aktuellen Ausnahmezustand geben Schauspielerin Linda Pöppel + KBB-Mitarbeiterin Simone Pasemann.
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp
24. Januar 2022. Als kurz nach Weihnachten das Telefon klingelte und das Display eine Nummer des Deutschen Theaters Berlin anzeigte, wusste Linda Pöppel schon, dass wieder eine kurzfristige Änderung anstand. Anders als erwartet, fiel nicht eine ihrer geplanten Vorstellungen vor Silvester aus. Sondern sie sollte am Folgetag in Andreas Kriegenburgs Inszenierung von Michael Kohlhaas einspringen. Für eine erkrankte Kollegin; um die Vorstellung zu retten.
Wie hat sie sich innerhalb von 24 Stunden die Inszenierung und die Rolle von Kohlhaas’ Frau Lisbeth draufgeschafft? Und was für ein Erlebnis ist solch eine einmalige Vorstellung, mit Textbuch in der Hand? Linda Pöppel erzählt im Theaterpodcast #43, wie bei ihr „der Motor anspringt“, wenn eine Herausforderung wie diese auf sie zukommt, und wie ihr durch die Pandemie noch einmal klar geworden ist, wie sehr sie ihren Beruf liebt.
Absagen oder umbesetzen
Angerufen haben Susanne Burkhardt und Elena Philipp für diese Folge auch bei Simone Pasemann vom Künstlerischen Betriebsbüro (KBB) des DT Berlin. Dort handhaben die Mitarbeiter:innen seit bald zwei Jahren die Ausnahmesituation. Derzeit ist so viel los, dass Simone Pasemann zum Telefonieren das Büro verlassen musste. Wenn die sonst so verbindlichen Spielpläne eines Theaters durcheinander geraten, so wie im Moment fast täglich, ist fürs KBB die Frage: Vorstellung absagen oder innerhalb kürzester Zeit Ersatz organisieren? Wie lange können die Häuser diesen Planungsaufwand durchhalten?
(eph)
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