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Erfurt: Kostümbild-Änderung nach Kirchen-Intervention
14. Juli 2023. Bei der Inszenierung von Hector Berlioz' "Fausts Verdammnis" bei den Domstufen-Festspielen in Erfurt wurde "auf Bitten von Weihbischof Reinhard Hauke" nach der Premiere das Kostümbild verändert. Der Weihbischof hatte Anstoß genommen an überdimensionierten Kunst-Penissen, die mehrere Darsteller in einer Szene trugen. Das meldet u.a. der MDR.
"Der Weihbischof habe die Premiere am vergangenen Freitag besucht und vor allem die Stimmen und Chöre gelobt, hieß es aus dem Bistum Erfurt", so der MDR-Bericht. "Da sich die Frauen im Publikum um ihn herum wegen der besagten Kostüme irritiert gezeigt hätten und er keinen Mehrwert in dem Ausstattungsdetail für das Stück habe erkennen können, habe er sich an den Generalintendanten Guy Montavon gewandt.” Auch habe Hauke das Kostümdetail "gerade vor dem Hintergrund des Doms und der Severikirche als unpassend empfunden".
Nach Rücksprache mit der Theaterleitung und der Regie sei die beanstandete Szene verändert worden und die Penis-Attrappen würden nicht mehr umgeschnallt.
(MDR / sd)
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Im Herbst 2003 kam es allerdings um das Priesterseminar St. Pölten der Diözese St. Pölten zu einem Skandal wegen homosexueller Handlungen und kinderpornografischer Fotos. Der Priesteramtsanwärter Piotr Zarlinski, der die Kinderpornos gehortet hatte, wurde rechtskräftig zu einer halbjährigen bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Zusätzlich gab es Gerüchte um homosexuelle Beziehungen im Priesterseminar, die sich später ebenfalls bestätigten. Krenn bezeichnete die Vorgänge als „Bubendummheiten“.
Siehe das Suchbild ganz oben. Wo sind da die Pimmel? Hat der Weihbischof auch beim MDR interveniert, oder ist es bloß der in der DDR trainierte vorauseilende Gehorsam? SED oder Kirche: die Untertanen bleiben sich gleich.