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Nürnberg: Gostner Hoftheater von Schließung bedroht
18. Dezember 2023. Das Gostner Hoftheater in Nürnberg, ein Privattheater und Gastspielhaus, hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um dringend nötige Finanzen für die Spielzeit 2023/24 zu erwirtschaften. Dem Haus fehlen 150.000 Euro, Ende Februar 2024 droht die Schließung. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Grund für die Finanzierungslücke sind die Kostensteigerungen durch die Inflation. Bei den Übernachtungskosten habe es eine Steigerung um 100 Prozent gegeben, zitiert die SZ die Geschäftsführerin Silke Würzberger. Als Haus ohne eigenes Ensemble muss das Gostner Hoftheater Gäste unterbringen. Mittlerweile frage sie bei ihren Kolleg:innen aus der Spielplangestaltung schon an, ob sie Gastspiele aus der Region einladen oder bei einer der sechs Eigenproduktionen mit einer Person weniger arbeiten könnten, so Würzberger.
Neben den Einnahmen – zuletzt lag das Gostner Hoftheater laut eigener Auskunft bei 70 Prozent Auslastung – finanzieren die Stadt Nürnberg, der Regierungsbezirk Mittelfranken und der Freistaat Bayern das als Verein organisierte Privattheater. In den letzten Haushaltsverhandlungen hatte der Stadtrat auf Antrag des Theaters eine Erhöhung der Fördersumme beschlossen, allerdings nur um 13.078 Euro statt der angefragten 115.000 Euro. Das seien rund 4 Prozent der Fördersumme für das Jahr 2023, die 299.213 Euro beträgt. "Eher ein Inflationsausgleich also als eine großzügige Rettungsaktion", kommentiert Andreas Thamm den Aufwuchs in der SZ.
Neben dem Staatstheater Nürnberg biete allein das Gostner Hoftheater in der 500.000-Einwohner-Stadt Theater für Erwachsene, heißt es im SZ-Beitrag. Sollte durch das Crowdfunding die benötigte Summe von 150.000 Euro nicht zusammenkommen, müsse das Haus Ende Februar 2024 einstweilen schließen. "Wir könnten unsere Festangestellten weiter bezahlen, aber keine Stücke mehr produzieren", zitiert die SZ Geschäftsführerin Würzberger.
Ähnliche Finanzengpässe drohen auch anderen freien Theater, nicht nur in Nürnberg. Insbesondere die Inflation stelle die Privattheater vor große Herausforderungen, beruft sich die SZ auf Claudia Schmitz, die Direktorin des Deutschen Bühnenvereins. "Die Kostensteigerungen lassen sich mit dem guten Zuschauerzuspruch momentan nicht kompensieren", so Schmitz. Es werde eng, aber flächendeckende, dauerhafte Schließungen seien derzeit noch nicht zu beobachten.
(Süddeutsche Zeitung / eph)
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