Die Auswahl für das Berliner Theatertreffen 2014
Weißer Rauch
Berlin, 3. Februar 2014. Die Jury für das Berliner Theatertreffen hat heute ihre Auswahl der zehn bemerkenswerten Inszenierungen vorgestellt, die zum Berliner Theatertreffen im Mai eingeladen werden:
Amphitryon und sein Doppelgänger nach Heinrich von Kleist
Schauspielhaus Zürich, Regie: Karin Henkel
Nachtkritik vom 28. September 2013
Die Geschichte von Kaspar Hauser Textfassung von Carola Dürr und Ensemble
Schauspielhaus Zürich, Regie: Alvis Hermanis
Nachtkritik vom 16. Februar 2013
Die letzten Zeugen Projekt von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann
Burgtheater Wien, Einrichtung: Matthias Hartmann
Nachtkritik vom 20. Oktober 2013
Fegefeuer in Ingolstadt von Marieluise Fleißer
Münchner Kammerspiele, Regie: Susanne Kennedy
Nachtkritik vom 8. Februar 2013
Ohne Titel Nr. 1 Eine Oper von Herbert Fritsch
Volksbühne Berlin, Regie: Herbert Fritsch
Nachtkritik vom 22. Januar 2014
Onkel Wanja von Anton Tschechow
Schauspiel Stuttgart, Regie: Robert Borgmann
Nachtkritik vom 27. Oktober 2013
Reise ans Ende der Nacht nach Louis-Ferdinand Céline
Residenztheater München, Regie: Frank Castorf
Nachtkritik vom 21. Oktober 2013
Situation Rooms von Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
Ruhtriennale 2013, Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
Nachtkritik vom 23. August 2013
Tauberbach von Alain Platel
Münchner Kammerspiele / Les Ballets C de la B, Gent / NT Gent. In Koproduktion mit verschiedenen Partnern, Regie: Alain Platel
Nachtkritik vom 17. Januar 2014
Zement von Heiner Müller
Residenztheater München, Regie: Dimiter Gotscheff
Nachtkritik vom 5. Mai 2013
Die Auswahl für den neu formierten Stückemarkt soll Mitte März bekannt gegeben werden.
Bei der Pressekonferenz, auf der die Auswahl der zehn Bemerkenswerten vorgestellt wurde, sagte der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender, es gebe "keine Krise des Theaters". Die Häuser seien voll und "produzierten hervorragende Kunst". Es gebe nur eine "Krise der Finanzierung" der öffentlichen Häuser.
Zum ersten Mal wird im Rahmen des diesjährigen Theatertreffens der Henning-Rischbieter-Preis vom Theaterverlag Friedrich Berlin (Theater Heute) vergeben werden. Es handelt sich dabei um ein Arbeitsstipendium für Nachwuchskritiker(innen), die das Treffen schreibend begleiten sollen. Der Preis ist verbunden mit einem Preisgeld, die Texte der Autorinnen und Autoren bewertet eine Jury. Der Preis soll an den 2013 verstorbenen Theaterkritiker und Theaterwissenschaftler Henning Rischbieter erinnern, der 1960 "Theater heute" gründete und "an der Entstehung und Entwicklung des Berliner Theatertreffens maßgeblich beteiligt war".
Das Theatertreffen findet vom 2. bis 18. Mai statt. Der Vorverkauf beginnt am 12. April 2014. Zum dritten Mal wird das große Treffen von Yvonne Büdenhölzer geleitet. Zur Jury, die insgesamt 395 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sah und diskutierte, gehörten in diesem Jahr: Barbara Burckhardt, Anke Dürr, Peter Laudenbach, Christoph Leibold, Daniele Muscionico, Bernd Noack sowie Andreas Wilink.
(sle / jnm)
Hier finden sich die Jury-Begründungen.
Mehr zum allgemeinen Theatertreffen-Wesen: Zwischen dem 21. und 29. Januar 2014 konnten die Leserinnen und Leser von nachtkritik.de aus einer Auswahl von 61 vorgeschlagenen Inszenierungen zehn per Abstimmung wählen, die zum virtuellen nachtkritik.de-Theatertreffen eingeladen und gelobt und gepriesen wurden. Das Ergebnis findet sich hier.
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Fritzsch tut für mich immer und jedes Jahr Not, "Zement" war jetzt nicht so meins und die "Situation Rooms" mit ihrer schlichten "Krieg ist doof"-Haltung haben mich eher verärgert zurück gelassen.
Allgemein habe ich die geographische Einseitigkeit auch erstaunt zur Kenntnis genommen. Aber vielleicht können diejenigen, die Klage und Wut artikulieren mal benennen: Welche "Provinzbühne" fehlt denn? Und welche freie Gruppe hätte den eingeladen werden müssen? Für mich wären die Dortmunder mit dem "Fest" endlich mal dran gewesen. Vielleicht auch Heidelberg mit der beim virtuellen TT genannten Bodo-Inszenierung.
Hoffentlich geht es dabei dann wenigstens ähnlich geistreich zu wie gestern bei Yael Ronen (die ich mir übrigens endlich auch mal beim TT wünschen würde)
(Liebe/r marlene s., lesen Sie mal die Meldung bis unten durch. Dann finden Sie die Namen der Juroren. MfG, die Redaktion)
Ein paar Gedanken zu den Nominierungen finden sich hier: http://stagescreen.wordpress.com/2014/02/03/nach-dem-vogel-straus-prinzip/
Ob man es in künstlerischer Hinsicht nun mag oder nicht, hier wurde mit Beginn der Intendanz um S.Langhoff endlich auch grundsätzlich etwas Neues begonnen. Durch das Programm einerseits und die Zusammensetzung des Ensembles andererseits, ist das Gorki Gesellschafts- und damit Realitätsrelevant wie derzeit kein anderes in Deutschland. Dass die Jury dies nicht berücksichtigt, ist schlicht inakzeptabel. Oder man definiert die Auswahl anders als bisher. Bemerkenswert ist hier lediglich die Ignoranz der Jury.
Übrigens können wir uns im Rahmen des sog. "Fokus Gotscheff" sicher auf "Die Perser" freuen, die damals naiv oder forsch oder in Verkennung übergangen wurden! (Noch so ein änderbarer Passus der Satzung: "aus dem letzten Jahr". Noch immer plädiere ich - neben "Die Perser" für "Gretchen's Faust" vom Berliner Ensemble.)
dann und wann erinnerte mich diese zeigefingrigkeit ohnehin schon an den petzenden klassensprecher… - und die anderen rauchen einfach weiter.
Irgendwie ist das meiste in der Auswahl ein bisschen von früher. Da gibts doch neues Tolles.
Was ist mit Nunes, Bösch, Einarsson...
(Hinweis der Redaktion: Dieser Kommentar stammt von derselben IP-Nummer wie der vorige von "Hotzenplotz".)
Borgmann, Fritsch, Hermanis, Castorf, Gotscheff, Rimini. Sechs Berliner auf Reisen. Und dann kommen sie zum Glück für das Publikum nach Berlin zurück. Ich freue mich auf das TT und finde, es scheint eine gute Auswahl. Wir werden es am Ende sehen, denn noch kenne ich nichts. Platel kommt übrigens schon vorher ins HAU. Bis gestern gab es noch gut Karten. Plötzlich ist aber auch Fritsch an der Volksbühne ausverkauft.
Gorki. Es ist ein Aufbruch, obwohl ich nach wie vor Petras nachtrauere.
Dennoch Richter, Rounen sind sehr gut. Hakoah Wien war aber ein Gastspiel von 2012 aus Wien, Small town baoy, war gut, aber ttverdächtig? Und was gab es dann noch außer Aufbruch? Der Kirschgarten war mittelmäßig. Und die Übergangsgesellschaft, bitte nie wieder so ein dämliches Theater. Bisher hatte ich sehr selten das Gefühl, aus dem Theater gehen zu wollen. Hier hätte ich es trotz der interessanten Regieeinfälle gern getan. Wie kann man, lieber Langhoff die Schauspieler so blosstellen, dass man ihrer wegen am Ende Beifall spendet.
Dann fehlen mir die Räuber, aber Peter Kurth kommt ja zu meiner Freude zum TT zurück nach Berlin.
Liebe Jury, ihr werdet oft kritisiert, zu wenig Provinz, zu sehr die alten Namen. Doch sagen diejenigen bitte, was sie sich wünschen. Meist ist das auch nicht Provinz. Dort wird gute Arbeit geleistet von Rudolstadt über Senftenberg bis Bremen. Aber das Theater ist dort verwurzelt.
Ich sehe diese TT-Besucher die Stirne runzeln, das muss man der Arbeit dort vor Ort nicht unbedingt antun.
Ich freue mich auf Platel im HAU vor dem TT. Und man darf nicht vergessen, man kann überall hin reisen und sich alles anschauen.
Nübling ist doch wohl nicht Provinz.
Man versteht immer nur das, was man verstehen will. Ich habe niemanden angegriffen, nur freundlich meine Meinung geschtrieben.
Olaf
Aber warum wird er dann erst am Freitag veröffentlicht statt heute?