Medienschau: rbb – 2 Prozent Kulturkürzungen in Berlin

Härtere Tage für Berlin

Härtere Tage für Berlin

17. April 2024. "Die fetten Jahre sind vorbei", sagt Berlins Kultursenator Joe Chialo im Interview mit dem rbb | radio 3.

Alle Ressorts und so auch die Kultur müssen nach jüngster Beschlusslage des von CDU und SPD geführten Senats ihre Etats um 2 Prozent kürzen, um das Defizit im Berliner Landeshaushalt von 1,75 Milliarden Euro aufzulösen. Das werde auch in den "konsumtiven Bereich" der Kulturausgaben eingreifen. "Im Klartext sagen Sie mir: Freunde, wir sind knapp bei Kasse. Such Dir 'nen Mäzen!", pointiert Moderator Jörg Thadeusz im Interview. Und Chialo betont: "Das habe ich seit Beginn meiner Amtszeit gesagt, dass es härtere Tage sind, die auf uns zukommen."

An dem intendierten Großprojekt "Berliner Landesbibliothek im Gebäude der ehemaligen Galerie Lafayette", das aktuell lediglich als Idee existiert, will Chialo einstweilen festhalten, sagt er im Interview.

(rbb / radio 3 / chr)

Kommentare  
Medienschau Kulturkürzungen: Harter Einschnitt
Klingt erstmal nach nicht so viel, aber wenn man bedenkt, dass mehr als zwei Drittel der Subventionen an den großen Häusern als feste Kosten gar nicht zu kürzen sind, werden aus den zwei Prozent schnell 10 - 15 Prozent im frei verfügbaren künstlerischen Etat. Und das ist ein harter Einschnitt. Es führt kein Weg dran vorbei, die Theater strukturell zu reformieren, sonst haben wir bald nur noch tariflich abgesicherte Angestellte und die hohen Mieten oder Kosten zur Unterhaltung der Häuser.
Medienschau Kulturkürzungen: Fragen
@1: Wichtiger Hinweis (fixe interne Posten, die die 2% total schnell hochhebeln für den variabel handhabbaren Etatanteil), danke! Drei Fragen dazu, wenn Sie gestatten:
1) An welche strukturellen Reformen denken Sie? Welcher Zustand in der Zukunft würde das beschriebene Hebel-Problem bzw. dessen Implikationen mindern/mildern?
2) Wie kommt es dann zum "bald nur noch tariflich abgesichert Angestellte"? Nach meinem Verständnis wären 10-15% Kürzung im frei verfügbaren künstlerischen Etat letztlich die Streichung einer mittelgroßen Premiere pro Saison pro Haus (über den ganz groben Daumen gepeilt). Oder?
3) Bzgl. der Mieten: Da wäre (wie immer bei steuerfinanzierten Ausgaben) vor allem interessiert, wer die einnimmt und wer sie bestimmt. (Siehe z. B. Uferstudios.)
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