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Theater Vorpommern: Ralf Dörnen gibt Intendanz auf
16. Juni 2023. Ralf Dörnen – aktuell in Doppelfunktion Theaterintendant und Ballettdirektor des Theaters Vorpommern – gibt seinen Posten als Intendant im Sommer dieses Jahres auf eigenen Wunsch auf. Das teilt die Stadt Greifswald in einer Presseaussendung mit, die sie stellvertretend für die Gesellschafter des Theaters Vorpommern herausgegeben hat. Demnach traf Dörnen die Entscheidung, um sich wieder vollumfänglich seiner Tätigkeit als Ballettdirektor widmen zu können.
"In den zwei Jahren meiner Intendanz haben sich durch multiple Krisen in der gesamten deutschen Theaterszene Herausforderungen in einer Weise aufgetürmt, die natürlich auch unser Theater Vorpommern betreffen", wird Dörnen in der Pressemitteilung zitiert. "In dieser Situation muss ich feststellen, dass ich der Theaterarbeit nicht weiter so gerecht werden kann, wie dies mein selbst gewählter Anspruch an Qualität gebietet." Da er auf den Tanz, der in seinem Leben "immer eine essentielle und erfüllende Rolle gespielt" habe und spielen werde, nicht verzichten könne, sei es seine Tätigkeit als Intendant, die er mit Ablauf der Spielzeit 2022/23 beenden werde. Als Ballettdirektor und Choreograf wird Dörnen mithin auch zukünftig "kreativ tätig sein".
Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Theater Vorpommern GmbH, Dr. Stefan Fassbinder, äußert im Namen der Gesellschafter sein Bedauern über die Entwicklung und verweist auf die vielen Herausforderungen, unter denen das Theater – Stichwort: Corona-Pandemie, Tariferhöhungen, Energiekrise – in den letzten zweieinhalb Jahren gestanden habe. Gleichwohl sei man sehr erfreut, dass Dörnen dem Theater als Ballettdirektor erhalten bleibe. Unter Einbeziehung des Aufsichtsrates werde nun zeitnah nach Lösungen gesucht, so Fassbinder weiter.
Ralf Dörnen ist seit 1997 Ballettdirektor und Chefchoreograph des Balletts Vorpommern und hatte seit seit 2020 zusätzlich die Funktion als Intendant des Hauses inne.
(Stadt Greifswald / cwa)
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(Anm. Redaktion: Der Beitrag erscheint um persönliche Anwürfe gekürzt.)
Die Sanierung in Greifswald war auch schon klar, als er das Amt antrat.
Ich frage das ganz ohne Zynismus: Wovon ging er bei dem Amt aus?
Eine Intendanz geht nun einmal über die künstlerische Vision hinaus. Es ist ein Amt, das zwischen Kunst, Verwaltung und Politik ständig jongliert. Das hätte er doch wissen müssen…..
es erstaunt mich, wie Sie von außen die Organisationsstrukturen und Entscheidungsfindungen der Theater Vorpommern GmbH durchschauen. Als geschäftsführender Intendant bin ich weder Bauherr der anstehenden Sanierung des Theaterhauses in Greifswald noch der leider im November 2022 aus Kostengründen abgesagten Interimsspielstätte am Museumshafen. Ich kann durch mein Wirken lediglich versuchen, Einfluss im Sinne des Theaters auf anstehende Entscheidungen zu nehmen, was ich auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit tue. Dass Sie die beteiligten Menschen an diesen Vorgängen ohne genaue Kenntnis der Umstände bewerten und offenbar ohne jegliche weitere Recherche verurteilen, möchte ich hier nicht kommentieren. Meines Erachtens rücken Sie dadurch, besonders da offenbar auch weitere persönliche Anwürfe zensiert werden mussten, die Kommentarfunktion der „nachtkritik.de“ traurigerweise in Richtung soziale Netzwerke, wo Menschen ihre persönlichen Meinungen ohne Hintergrund in die Öffentlichkeit ablassen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und gute Erholung.
Ralf Dörnen