meldungen
Christoph Schlingensief erneut erkrankt
Und jetzt?
14. Dezember 2008. In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin Der Spiegel hat Christoph Schlingensief über seine Krebserkrankung gesprochen: "Der Stand ist, dass ich circa zehn neue erbsengroße Metastasen habe in dem einen Lungenflügel, der mir nach meiner Operation geblieben ist. Das sieht nicht gut aus." Die Metastasen seien sehr schnell gekommen, damit habe keiner gerechnet, fügte der 48-Jährige hinzu.
Peymann: ungewiss, wann und ob Christian Klar ein Praktikum am BE antritt
Einer von fünfzehn Praktikanten
Berlin, 10. Dezember 2008. Claus Peymann hat leise Zweifel angemeldet, ob Christian Klar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 3. Januar 2009 wirklich ein Praktikum am Berliner Ensemble machen wird. In einem lesenswerten Interview in der Stuttgarter Zeitung mutmasste Claus Peymann: "Es könnte auch sein, dass in der Bewährungsauflage, die Klar bekommen wird, Berlin als Aufenthaltsort ausgeschlossen wird. Dann könnte er ja nicht einmal anreisen. Nach den vielen willkürlich erscheinenden Auflagen im Fall Klar, zu denen die baden-württembergische Justiz gegriffen hat, halte ich das nicht für ausgeschlossen."
Thomas Oberender hört als Schauspielchef in Salzburg auf
Nur einen Dramaturgen gewollt
9. Dezember 2008. Wie Welt online am Abend meldete, wird Thomas Oberender seine Tätigkeit als Schauspielchef der Salzburger Festspiele nach der Saison 2009 beenden. Künftig wird der Intendant der Festspiele Jürgen Flimm auch für die Schauspielsparte verantwortlich sein.
Abriss und Neuaufbau des Berliner Ku'dammtheater
Lasst das Theater!
Berlin, 3. Dezember 2008. Die privaten Woelffer-Bühnen können keine Entwarnung geben. Zwar sehe das Berliner Theaterunternehmen jetzt endlich wieder eine langfristige Perpektive und hat "im Rahmen einer Neugestaltung des Kudamm-Karrees das Angebot einer Zusammenarbeit angenommen, die hilft, die aktuell durch die jahrelange Unsicherheit entstandene angespannte Situation zu meistern", wie Martin Woelffer in einer heutigen Pressemitteilung erklärt. Doch die Einigung mit dem neuem Besitzer des Berliner Kudamm-Karrees, die irische Ballymore Group, bedeutet, dass der Komplex - und damit beide Theater - abgerissen wird und dann im rekonstruierten Neubau ein Logentheater mit 650 Plätzen entsteht. Da sich der Berliner Senat den Bestandsschutz der beiden theaterhistorisch bedeutenden, ehemaligen Max-Reinhardt-Bühnen abkaufen ließ (nachtkritik berichtete), muss Theaterdirektor Martin Woelffer seit drei Jahren um den Erhalt seiner Bühnen kämpfen.
7. Festival Politik im Freien Theater – die Preise
Visionen des Miteinanders
Köln, 23. November 2008. Zum Abschluss des 7. Festivals Politik im freien Theater sind von der vierköpfigen Jury – Martin Berg, Tina Mendelsohn, Esther Slevogt und Georg Weinand – zwei Preise vergeben worden. Der Preis der Bundeszentrale für Politische Bildung über 15.000 Euro und eine Gastspieltournee im deutschsprachigen Raum wurde an Michael Marmarinus und Akillas Karazissis für Stalin – eine Diskussion über das (griechische) Theater, eine Auftragsproduktion für das Griechische Nationaltheater, vergeben. Constanza Macras' Hell on Earth hingegen wurde als herausragende deutsche Produktion mit dem Preis des Goethe-Instituts ausgezeichnet und erhält 10.000 Euro für ein Gastspiel im Ausland.
Nestroy-Preise im Wiener Ronacher vergeben
"Verbrennungen" räumt ab
Wien, 21. November 2008. Im Wiener Ronacher hat gestern abend die Verleihung der "Nestroy"-Theaterpreise stattgefunden. Das meldet die Wiener Presse mit Bezug auf die Nachrichtenagentur APA. Mit der bereits zum neunten Mal vergebenen Auszeichnung werden in elf Kategorien die besten Leistungen der vergangenen Saison auf österreichischen Bühnen sowie die "beste deutschsprachige Aufführung" gewürdigt.
Comédie-Francaise verzichtet auf Expansion
Bobigny bleibt Bobigny
Paris/ Berlin, 13./18. November 2008. Wir sind noch schuldig, die neuen Entwicklungen aus Paris zu melden. In unserem Kommentar im Oktober 08 hatten wir von den Gefahren für das renommierte Theater MC93 im Pariser Vorort Bobigny berichtet. Inzwischen hat, laut der Wiener Tageszeitung "Der Standard", die wiederum die Pariser Zeitung "Le Monde" zitiert, die Comédie-Francaise mitgeteilt, dass sie den Plan aufgegeben habe, im Norden von Paris eine zusätzliche Spielstätte im MC93 zu eröffnen. "Wir gehen nicht nach Bobigny. Noch bevor das Projekt eingehend studiert wurde, wurde es denunziert und verleumdet", sagte Intendantin Muriel Mayette.
Franzobel zusammengestrichen
Zensur in Wien!
Wien, 19. November 2008. Wie wir aus der Wiener Zeitung "Der Standard" erfahren, wirft der Schriftsteller Franzobel den Veranstaltern der Nestroy-Gala "Feigheit", "Eitelkeit" und "Metternich-Methoden" vor. Die Überreichung des wichtigsten österreichischen Theaterpreises soll heute Abend im Ronacher-Theater stattfinden und Franzobel hatte die Moderatorinnen-Texte für die Veranstaltung in nestroyscher Manier als kräftig wider den Stachel löckende Conférence aufgeschrieben (hier der link zum Standard, weiter klicken auf Kultur / Bühne / Im Volltext: Franzobels Originalmanuskript). Doch Moderatorin Maria Happel, einer First Lady des Burgtheaters, habe dieses "Buch" nicht gefallen, so dass sie beschlossen habe, auf der Bühne des Ronacher nur einen Bruchteil zu Gehör bringen: Sämtliche (sozial-)kritische Passagen seien eliminiert worden. "Die Pointen, poetische Bilder, ironische Spitzen? Alles weg!", klagt der Autor, laut "Der Standard", in einer der Zeitung übermittelten Stellungnahme.
Fritz Muliar verklagt Claus Peymann
Trottel! - Rotzlöffel!
Berlin, 17. November 2008. Wie wir erst heute auf der website der Wiener Zeitung Die Presse gelesen haben, verklagt der Burgschauspieler Fritz Muliar seinen ehemaligen Intendanten und heutigen Vorsteher des Berliner Ensembles Claus Peymann. In einem alten Brief, der sich in dem neuen, von Hans-Dieter Schütt kompilierten Buch Peymann von A – Z (zu unserer Rezension) findet, hatte Peymann das Urgestein des Burgtheaters als "hundertprozentiger Trottel" beschimpft.
"Von dem Rotzbuben lasse ich mich nicht beleidigen!", ließ Muliar "Die Presse" wissen und will vor Gericht eine 10.000 Euro-Spende für den Tierschutz oder Blinde erstreiten, nebst einer Peymann-Entschuldigung und der Zurücknahme der Beleidigung in allen Medien, die sie veröffentlicht haben.
Anselm Weber soll Nachfolger von Elmar Goerden in Bochum werden
Wechsel zur übernächsten Spielzeit
Essen/Bochum, 14. November 2008. Anselm Weber, Intendant des Essener Grillo-Theaters, steht vor einem Wechsel ans Bochumer Schauspielhaus zur Spielzeit 2010/2011. Das meldet die Borkener Zeitung unter Berufung auf Informanten aus der Bochumer Kommunalpolitik und Essener Theaterkreisen. Der jetzige Bochumer Intendant Elmar Goerden hat angekündigt, seinen Vertrag nicht über die Spielzeit 2009/2010 hinaus zu verlängern. Der 45-jährige Weber, unter dessen Leitung sich das Essener Theater überregional einen sehr guten Ruf errgungen hat und mehrfach als bestes NRW-Theater ausgezeichnet wurde, hatte in Interviews bereits Interesse an der Stelle in Bochum bekundet. Die Entscheidung fällt am 21. November bei einer Sitzung des Bochumer Theater-Verwaltungsrates.
Dimiter Gotscheff erhielt Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum
Inszenierungen über die Schauspieler denken
Bochum, 9. November 2008. Der Regisseur Dimiter Gotscheff hat am gestrigen Samstag den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum in der Sparte "Theater" erhalten. Der mit €15.000 dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben.
Bauarbeiten für 21-Millionen-Euro-Theater in Paderborn beginnen
Bank baut Bühne
Paderborn, 6. November 2008. Wie die Neue Westfälische Zeitung meldet, beginnen in der Paderborner Innenstadt am kommenden Montag die Rohbauarbeiten für einen Gebäudekomplex, in dem auch ein Theaterneubau für die Westfälischen Kammerspiele enthalten ist. Das 47-Millionen-Euro-Projekt ist das größe Bauvorhaben in der Region Ostwestfalen-Lippe.
Christoph Schlingensief plant Festspielhaus in Afrika
Schlingcarraldo
Berlin, 4. November 2008. Mit neuer alter Kraft voraus – Nachdem Christoph Schlingensief sich nach seiner Krebs-Erkrankung bereits im September mit Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir auf der Ruhrtriennale zurückgemeldet hatte, macht er sich nun an die Planung der nächsten Großprojekte. Zum Beispiel den Bau eines Festspielhauses, irgendwo in Afrika. Das meldete unter anderem monsters & critics in Bezugnahme auf die dpa.
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