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Die Auswahl von "radikal jung" in München 2024
1. März 2024. Das Münchner Volkstheater gibt die Einladungen für sein renommiertes Nachwuchsregie-Festival "radikal jung" bekannt. Zur diesjährigen Auflage des Festivals, die vom 19. bis 27. April 2024 stattfindet, sind eingeladen:
À la carte
Regie: Current Resonance
Ku.Be, Kopenhagen, Dänemark
Arbeit und Struktur
Regie: Adrian Figueroa
Düsseldorfer Schauspielhaus
Blutbuch (unsere Nachtkritik)
von Kim de l'Horizon in einer Fassung von Jan Friedrich, Regie: Jan Friedrich
Theater Magdeburg
Das Kraftwerk - Ein Theaterabend über Kohle, Wasser und die Ewigkeit (unsere Nachtkritik)
Regie: Aram Tafreshian
Staatstheater Cottbus
Das große Heft
Regie: Ran Chai Bar-zwi
Volkstheater München
Die Gerächten
Regie: Murat Dikenci
Theater Dortmund
Doktormutter Faust (unsere Nachtkritik)
von Fatma Aydemir frei nach J.W. von Goethe
Regie: Selen Kara
Schauspiel Essen
FUGUE FOUR : RESPONSE
Regie: Olivia Axel Scheucher, Nick Romeo Reimann
Volkstheater Wien
Goodbye, Lindita
Regie: Mario Banushi
Griechisches Nationaltheater Athen
Männerphantasien (unsere Nachtkritik)
Regie: Theresa Thomasberger
Deutsches Theater Berlin
PANDORA'S HEART
Regie: Anna Schill, Friederike Brendler, Maret Zeino-Mahmalat
Theaterlabor Gießen
Spill your Guts
Regie: Hendrik Quast
Sophiensaele Berlin, Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt a.M., Kampnagel Hamburg
The CADELA FORÇA TRILOGY (unsere Nachtkritik)
Regie: Carolina Bianchi
Festival d'Avignon, KVS Brussels, Maillon, Théâtre de Strassbourg, Scène Européenne, Frascati Producties Amsterdam
Up your Ass
Regie: Nona Demey Gallagher
detheatermaker
Der Auswahljury gehörten in diesem Jahr der Dramaturg Jens Hillje (Festivalleiter), der Publizist C. Bernd Sucher, die Theaterkritikerin Christine Wahl und der Regisseur Florian Fischer an. Auf dem Festival wird ein vom Freundeskreis des Theaters gestifteter Publikumspreis in Höhe von 4.000 Euro vergeben. Das Festival "radikal jung" besteht seit 2005.
(Volkstheater München / geka)
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Die einstündige Bühnenversion von „Fugue Four: Response“ beginnt mit an die Rückwand projizierten, von einer Stimme aus dem Off vorgelesenen Texten im Jargon soziologischer Traktate, wie sie so gerne in Programmheften verwendet und hier parodiert werden. Halbnackt kommt das Quartett auf die Bühne und stählt seine Bodies mit Therabändern. Wie für ein Instagram-Reel oder ein TikTok-Video werfen sie sich in Posen, die Live-Kamera überträgt die schweißtreibenden Übungen zusätzlich in Großaufnahme.
Satirisch geht es weiter mit einer Parodie von Nick Romeo Reimann auf das Pathos der Dankesreden von Oscar-Preisträgern, bevor er sich zu Flirts ins Publikum aufmacht und der Rest des Ensembles über das Beziehungs- und Sexleben junger Großstädter*innen im Spätkapitalismus philosophiert, bevor sie sich zu einer finalen Gruppen-Skulptur aneinander kuscheln.
Die Performance „Fugue Four: Response“, zu der sich das Quartett aus unterschiedlichen Disziplinen mit Outside Eye Matthias Seier, Dramaturg am Haus, zusammengetan hat, tippt interessante Themen an, unterhält mit satirischem Ton und sieht hervorragend aus: eine erste Talentprobe, die bereits zu mehreren Festivals eingeladen war (ImPulsTanz Wien, Heidelberger Stückemarkt) und nun das Radikal jung-Festival 2024 der Namensvettern vom Münchner Volkstheater eröffnete. Inhaltlich böte sich in manchen Stellen eine Tiefenbohrung an, aber als quasi nur nebenher entwickelte Arbeit junger Künstler*innen macht „Fugue Four: Response“ Lust auf mehr.
Komplette Kritik: https://daskulturblog.com/2024/04/20/fugue-four-response-volkstheater-kritik/